Rene Adler: Ein Leben zwischen Einsatz, Ehrenamt und Verantwortung
Shownotes
In dieser Folge trifft Volker Pietzsch auf Rene Adler – Feuerwehrmann aus Leidenschaft, Ortsbürgermeister von Nackenheim und Kandidat für das Amt des Verbandsbürgermeisters (VG Bodenheim). Ein Gespräch über Verantwortung, Motivation und das Leben zwischen Ehrenamt, Einsatzleitung und Kommunalpolitik. Persönlich, offen und voller überraschender Einblicke in einen Alltag, der oft mehr fordert, als man von außen ahnt.
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00:00:00: Antenne Mainz, mein heutiger Gast ist männlich, Name.
00:00:04: René Adler, Alter, dreiundfünfzig Jahre alt, Geburtsort, Limburg an der Nahen.
00:00:10: Beruf, Feuerwehrbeamter im Range eines Brandamtsrates.
00:00:16: Auf die nächste Frage bin ich gespannt,
00:00:17: Hobbys.
00:00:18: Hobbys, ganz viel Sport.
00:00:20: Ich verfahrrad, ich laufe sehr gerne, also Jogging, mach gerne Wintersport, Skifahren und besuche auch regelmäßig das Fitnessstudio.
00:00:30: Ich
00:00:30: hab jetzt was anderes noch erwartet.
00:00:32: Was denn?
00:00:32: Naja,
00:00:33: weil im Beruf fehlt mir was.
00:00:35: Ja, dem Hobby fehlt mir was.
00:00:36: Weil ich glaube, all das, was du aufgezählt hast, machst du wahrscheinlich viel zu wenig.
00:00:41: Ja, richtig, genau.
00:00:42: Also im Beruf klar, man kann sagen, ich hab zwei Berufe im Moment.
00:00:47: Einmal die Feuerwehr klar und einmal immer noch das Amt des Ortsbürgermeisters von Nackenheim.
00:00:52: Und als Hobby kann man das auch sein, weil das ist eben ehrenamtisch.
00:00:56: Es ist kein Beruf, es ist eine ehrenamtische Tätigkeit.
00:00:59: Hast du so was wie ein Lebensmotto?
00:01:02: Ja, habe ich.
00:01:04: Je weiter der Blick, desto freier das Herz.
00:01:07: Oh, sehr schön.
00:01:07: Die Menschen, die mit dir zu tun haben, was meinst du sagen, die würde ich... Was zeichne dich aus, woran erkenne ich dich?
00:01:14: Ich denke, ganz wichtig ist die Offenheit und das Positive, was ich in mir trage.
00:01:20: Also ich bin ein rundum positiver Mensch und dass negative Sachen gar nicht so gerne zu.
00:01:26: René Adler aus Nackenheim, mein Gesprächspartner, hier bei Untiler Mainz.
00:01:31: René Adler ist Ortsbürgermeister aus Nackenheim.
00:01:34: Im kommenden Jahr möchte er Verbandsbürgermeister in der Verbandsgemeinde Bodenheim werden.
00:01:38: Er ist mein Gesprächspartner.
00:01:40: Limburg war Ort der Kindheit?
00:01:43: Nein, wirklich nur der Geburt.
00:01:45: Dann für eine ganz kurze Zeit meines Lebens mit meinen Eltern im Westerwald und dann auch schon als vierjähriger nach Nackenheim bezogen.
00:01:53: Also richtig auf dem Dorf, großer geworden.
00:01:55: Genau, auch in Nackenheim, in den Weinbergen.
00:01:57: Ja, Kindheit auf dem Land.
00:01:58: Ja, kann man sagen, eine... Ruth behütete Kindheit auf der Nacht.
00:02:02: Und da
00:02:03: ging es auch los mit Schule und allem, was dazugehört.
00:02:05: Kindergarten in Lahrzweiler.
00:02:08: Okay, auch das ist die Geschichte, weil Lackenheim damals kein Platz frei war.
00:02:11: Und dann Kohnschulen in Lackenheim ganz normal.
00:02:15: Wobei das ja schon Herausforderungen sind.
00:02:17: Heute geht es ja, aber damals weiß ich gar nicht, wie kommt man denn Elterntaxi?
00:02:21: Nein, damals gab es einen Busverbindungen nach Glotzweiler für den Kindergarten in Glotzweiler.
00:02:26: Ganz lustig, ein Busfahrer, das weiß ich noch.
00:02:29: Gut organisiert, weil heute ist der öffentliche Nahverkehr deutlich besser geworden, aber es gab schon Zeiten, da war das eine Herausforderung von einem Dorf zum Nächsten zu kommen.
00:02:39: Auf jeden Fall, da sind wir auch froh, dass es sich heute so gut verändert hat, dass wir auch die neue Buslinie haben, die neuen Sechstik, die auch unsere Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde bedient.
00:02:48: Das ist wirklich ein Quantensprung, muss man sagen.
00:02:50: Das hat uns lange gefehlt und das ist gut so.
00:02:52: Na ja, weil gerade wenn Sie nicht ausgebohnt sind, Herr Nackenheim haben natürlich eine wunderbare Anbindung an die Bahn und die anderen Gemeinden nicht.
00:03:00: Und bisher war halt einfach immer die Hürde, wie komme ich aus einem Dorf an die Stelle, dass ich vielleicht die Bahn nutzen kann.
00:03:05: Genau.
00:03:05: Das ist eine riesen Aufgabe.
00:03:08: Das heißt, hat sich alles in Nackenheim abgespielt, weiter für eine Schule dann?
00:03:11: Auch in Oppenheim auf dem Nahrsjungen und dann später in Nierstein auf der Realschule und dort meinen Abschluss gemacht.
00:03:19: Hast du am Ende der Schulzeit sofort gewusst, wo das hingeht, was das werben soll?
00:03:24: Ja, Lebensziele.
00:03:26: Da war es eben gerade gewesen.
00:03:28: War das klar nach der Schule, wo geht es hin?
00:03:31: Ja, sehr klar war das für mich.
00:03:33: Ich wollte immer zur Feuerwehr.
00:03:35: Ich war damals schon ehrenamtlich bei der freiwilligen Feuerwehr tätig.
00:03:38: Für mich war da ich Werder Feuerwehrmann und mich dann auch beworben.
00:03:43: Für die Ausbildung zum Berufsfeierwehrmann war natürlich auch eine Handwerkliche Ausbildung abwesend sehr dienlich und vorderlich und so habe ich mich entschieden, Chemikant zu werden und zu lernen bei der Dekosa damals in Mainz.
00:03:57: Und nach der Lehre, die ich wirklich sehr gut abgeschlossen habe, wollte die Kusser unbedingt, dass der René Adler bei die Kusser bleibt und dort seinen Karrier startet.
00:04:07: Aber ich hatte das Ziel, ich gehe zur Feuerwehr nach Mainz und genau dort bin ich dann auch hingekommen.
00:04:13: Mich erinnert das an meine Kindheit, Michael.
00:04:15: Das ist wahrscheinlich, kennst du auch noch den kleinen Drachen, der unbedingt Feuerwehrmann kirpen wollte.
00:04:20: Also mit voller Überzeugung und irgendwann glaube ich, am Ende klappt es auch.
00:04:24: Ja, deswegen.
00:04:25: Ja, spannend.
00:04:26: Das heißt, Berufsmunscherfüll im Traumberuf?
00:04:29: Ja, kann man auf jeden Fall sagen.
00:04:31: Bruchshäuber ist natürlich eine Geschichte, die lebenserfüllend ist, muss man sagen.
00:04:36: Das ist ein Beruf wie kein anderer.
00:04:39: Extrem breitbandig.
00:04:41: Jeder Tag ist anders.
00:04:44: Man erlitt sehr, sehr viel und jetzt in meinem Fall von der Pieke auf bis hin zum gehobenen Dienst.
00:04:50: Alle Stationen der Bruchshäuber durchgemacht, die Leitstelle, die Ausbildung.
00:04:54: Alles das habe ich mitgenommen und natürlich auch sehr viel erlebt und sehr viel für mein Leben gelernt.
00:05:01: Wir verlassen uns ja auf all diese Dinge.
00:05:03: Das ist, denke ich, manchmal, dass wir zu oft das alles selbstverständlich, also im Ahrteil hat man ja gesehen, wie schnell Selbstverständlichkeiten sich erledigen können.
00:05:09: Genau, im Ahrteil war ich auch selbst vor hart in der Eintrittsleitung im Stab.
00:05:13: Ich habe auch eine Einsatzabschnittsleitung in SINSIK geführt, gerade in den Anfangstagen.
00:05:19: Dann erlebt man wirklich das Elend, was einen erwischen kann in diesem Leben und es ist brutal, wie das Schicksal gar zuhauen kann und auf der anderen Seite.
00:05:30: die Menschen, die helfen, die bereit sind zu helfen.
00:05:33: Das sind nicht nur die aktiven Erdenamtler, das sind nicht nur die Professionellen, die helfen, sondern eben auch die Gesellschaft, die dann bereit ist, sich einzubringen.
00:05:43: Also ich
00:05:43: finde, dass Arthur hat ja gezeigt, die Männer waren ja Menschen, die aus anderen Bundesländern gekommen sind, aus Ostdeutschland gekommen sind, die einfach losgefahren sind, geholfen haben.
00:05:52: Und ich finde, das ist immer so ein schönes Bild, wenn man manchmal vielleicht an der Welt verzweifelt.
00:05:55: Nein, der Mensch ist hilfsbereit und das ist immer so schön, wie das funktioniert.
00:05:59: funktioniert im genannten Nutzer.
00:06:01: In solchen Situationen schon, aber ich merke schon, dass die Gesellschaft sich so ein bisschen gewandelt hat.
00:06:06: Diese Hilfe zur Selbsthilfe, die wir gerne geben möchten, das hat die Gesellschaft so ein bisschen verlernt.
00:06:14: Aus den Krisenzeiten sind wir so ein bisschen raus, mittlerweile erleben wir in der Krise, die uns nachdenklich machen sollten.
00:06:21: Aber genau das haben wir so ein bisschen verlernt, vorzusorgen.
00:06:24: Was ist, wenn?
00:06:26: Was ist bei einem längerfristigen Stromausfall?
00:06:28: Was ist bei einer Katastrophe?
00:06:29: Was ist bei kriegseländischen Zuständen?
00:06:32: Und da sollten wir uns mehr mit beschäftigen.
00:06:35: So, jetzt bin ich schon fast in der Kommunalpolitik.
00:06:37: Eigentlich ist das schon der richtige Move.
00:06:41: Wann kam denn das?
00:06:42: und erleben?
00:06:43: Das heißt, wann hast du dich entschieden, näher zu machen?
00:06:46: Weil das immer einfach ist, immer einfach zu reden.
00:06:48: Es ist einfach tatsächlich so... Meckern.
00:06:51: und und wenn man dann aber sieht es ist ja nicht nur Vergnügung steuerpflicht ist sondern diese Prozesse sind sehr langartig.
00:06:57: richtige Veränderungen braucht man Zeit.
00:07:00: Und ja es ist es ist nichts was man einfach mal so kurz macht.
00:07:04: Also.
00:07:05: Die Interesse an der Kommunalpolitik muss sich weit zurückgreifen.
00:07:08: Das kommt eigentlich aus dem Engagement aus der Frable den Feuerwehr.
00:07:12: Das, was mit Anschaffung zu tun hatte damals, lief dann natürlich auch über den Verbandsgemeinderat ganz klar.
00:07:19: Da hat man sich schon ein bisschen dafür interessiert, wie sind die hier?
00:07:22: Entscheidungsprozesse, wie läuft das Ganze?
00:07:24: Und ich weiß noch, als Schüler habe ich im Sozialkundeunterricht mal eine Gemeinderatssitzung vom Gemeinderat Nackenheim, damals ging es um ein spannendes Projekt Biebers, bei diesem Einkaufszentrum, was da im Unterfeld entstehen sollte, habe ich nachgespielt, habe da drauf nur eins bekommen.
00:07:39: So und dann war so das grundsätzlich Interesse da und später bin ich immer auch mal gefragt worden, ob ich mir das vorstellen kann in der Kommunalpolitik bei der FWG mitzuwirken.
00:07:49: Das habe ich auch gerne zugesagt.
00:07:51: und dann priesisch das Ganze entwickelt über Ausschüsse und sich erst mal beteiligt in der Fraktion und dann so langsam in den Gemeinderat rein rutscht über die Bahnen und dann ging es weiter als Beigeortelter und dann sogar als Ortsbürgermeister.
00:08:05: Und
00:08:05: das Spannende ist, glaube ich, wenn man einfach mal so einsteigt und dann sieht man tatsächlich, dass die wesentlichen Entscheidungen und man sitzt dann ganz schnell mal in einem Gremium und entscheidet gerade mal über Millionen Investitionen mit.
00:08:17: Genau, gerade diese Projekte sind sehr, die dann vorden sind natürlich auch, aber auch super spannend und auch interessant.
00:08:24: Wenn man so ein Projekt abschließen darf, also man hat es mit entschieden auf den Weggepark, dann hat man irgendwann den Abschluss eines wichtigen Projektes, eines mehr Millionen Projektes.
00:08:33: Das ist sehr erfüllend und das macht mir auch heute doch unwahrscheinlich viel Spaß.
00:08:37: Und das ist ja zehn, also
00:08:38: ich kann man schon sagen, das heißt die Anfänge und dann bedeutet alles, was von einer Kommune kommt, wird ausgeschrieben oft und dann gewinnt auch nicht immer vielleicht Technik, den man vielleicht gerne gehabt hat in dem Projekt.
00:08:51: Und all diese Sachen, ne?
00:08:52: Ja, es fängt ja ganz von vorne an, erst mal die Projekt-ID zu entwickeln, dann wo... Wie stämme ich so ein Projekt?
00:09:01: Wie kann ich die Finanzen dafür überhaupt bereitstellen?
00:09:05: Das ist oftmals nicht einfach.
00:09:06: Gerade heute bei den hoch belasteten Kommunen, die Finanzlage ist nicht gut, sondern bemüht man sich schon um Fahrdermittel.
00:09:13: Das ist schon eine schwierige Aufgabe und völlig digital ist es auch nicht.
00:09:18: Im Gegenteil, das ist sehr papierlastig noch.
00:09:21: Man muss sich da sehr, sehr viel mit den Vorderkriterien auseinandersetzen, für der Richtlinie, mit Vordergeber reden.
00:09:27: Es sind viele Gespräche notwendig teilweise.
00:09:30: Und dann bringt man so was auf den Weg, dann gibt es vielleicht einen Vorderbescheiden, einen Vorderzusage.
00:09:36: Dann ist das Projekt aber auch schon weitergedient.
00:09:38: Dann muss man Vorplanungen machen.
00:09:41: Dann geht es vielleicht mal irgendwann in eine Ausschreibung.
00:09:44: Dann muss man Vergaberecht wieder beachten.
00:09:47: Also es ist ein ganzer Prozess, dann die Bauphase an sich, wenn irgendwas gebaut werden soll, das muss man eng begleiten.
00:09:54: Und da muss man auch als Kümmerer vorher sein.
00:09:57: Man muss mitreden und sich mit dem Projekt beschäftigen.
00:10:00: Und es wird das nächste Krachtteil größeren Projekten.
00:10:03: Das ist ganz wichtig.
00:10:04: Gleich geht es weiter im Gespräch mit René Adler.
00:10:07: Mein Gast hier bei Antony Mainz, der Ortsbürgermeister aus Nackenheim, René Adler.
00:10:12: Jetzt hast du ja alles mitgemacht.
00:10:13: Gemeinderat, Beigeordneter, also Stellvertretung vom Bürgermeister oder vielleicht auch einen eigenen Fachbereich und dann Bürgermeister.
00:10:20: Was verändert sich denn auf der Stufe, ja, sage ich mal vom Gemeinderat zum Bürgermeister?
00:10:27: Ja, extrem viel.
00:10:28: Also einmal als Gemeinderat wird man beteiligt und kann natürlich und es sollte mitreden, sollte sich mit den Projekten beschäftigen, soll sich mit dem Haushalt beschäftigen.
00:10:39: Als Ortsbürgermeister eine eigenständige Gemeinder.
00:10:42: ist man voll in der Verantwortung und man kriegt nicht irgendwas vorgestellt, sondern man arbeitet es selbst.
00:10:48: Von der Projektidee, Projektarbeit, ganz viele Ideen, wie wir haben, wir kommen aus dem eigenen Kopf.
00:10:55: Wir sind eben nicht irgendwoher entstanden, sondern ... entstammt dem eigenen Kopf, reuert die Haushaltsplanung, die ich selbst verantworte und dem Gemeinderat dann vorstellt.
00:11:04: Also es hat sich dann alles gedreht, um hundertachzig Grad, man sitzt eben auf der anderen Seite des Tisches und präsentiert alles und erarbeitet alles vorher.
00:11:13: Und wenn
00:11:13: ich jetzt mal so eine Gemeinde nackt, dann ist jetzt auch eine relativ große Gemeinde.
00:11:16: Also es gibt ja kleinere Dörfer in seinen Hessen, aber das ist ja schon eine gewisse Größe.
00:11:21: Und dann gibt es dort Einrichtungen wie Kindergärten, ihr habt eine große Halle, das heißt Das ist dann alles Chefsache?
00:11:29: Das ist zum großen Teil Chefsache.
00:11:31: Gerade die Halle, die liegt bei mir.
00:11:33: Der Bauhof liegt bei mir.
00:11:34: Wir haben zum Glück eine ganz, ganz tolle Assistenz im Rathaus.
00:11:38: Das ist unsere Sekretärin, die Julia Stauder, die da super toll mitarbeitet.
00:11:43: Aber ja, das sind genau die Herausforderungen und Themen, dass wir eben neben diesen ganzen Projekten, die wir umsetzen wollen, natürlich auch das laufende Geschäft haben.
00:11:51: Vom Feed-Off über die Veranstaltungsharte, über den Marktplatz, den Weinpapillon, die Vermietung, die Spielplätze, die Kitas.
00:11:58: Das muss alles laufen, das eigene Personal.
00:12:00: Wir haben siebzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
00:12:03: Das ist schon eine Nummer.
00:12:05: Das heißt, das ist eigentlich, wenn ich jetzt im unternehmerischen Kontext, ist das schon ein richtig kleines, ne, ist das ein großes Unternehmen sogar?
00:12:12: Ja, mindestens mal ein mittelständiges Unternehmen und das Ganze muss ehrenamtlich geführt werden.
00:12:17: Und jetzt komme ich an den Punkt, das ist ja, sag ich mal, Führung ist ja auch eine Kunst.
00:12:21: Das heißt, es funktioniert hier in vielen Unternehmen schon nicht richtig.
00:12:23: Das heißt, und jetzt kommt jemand und muss sich im Prinzip Auto, die Dack zeige ich mal, also man bringt natürlich Berufserfahrung mit, das hat eher einen Vorteil, aber im Prinzip Du hast ja noch nie einen Kindergarten geführt.
00:12:34: Da gibt es zwar fachliche Führung, aber trotzdem muss man sich um die Mitarbeiter kümmern.
00:12:37: Ja, und der Prozent.
00:12:39: Natürlich ist es davon Vorteil, wenn man über Personalführungsverantwortung verfügt und da schon Erfahrungen mitbringt, auch aus der Verwaltung.
00:12:47: Erfahrung mitbringt.
00:12:47: Das ist, glaube ich, auch sehr wesentlich für diesen Bereich, dass man hier Fahrräume hat.
00:12:52: Ich bin Beamter seit über dreißig Jahren und kenne das Geschäft.
00:12:56: Aber das ist wirklich von großer Hilfe und Unterstützung, wenn du dich in diesen Bereichen schon mal auskennst.
00:13:01: Aber gerade der Kita-Bereich mit den neuen Kita-Gesetzen und so weiter, das ist schon sehr, sehr speziell und sehr intensiv.
00:13:09: Gleich geht es weiter im Gespräch mit René Adler.
00:13:13: Ich spreche mit dem Ortsbürgermeister von Nackenheim.
00:13:15: René Adler ist mein heutiger Gesprächspartner.
00:13:18: Wie viel Zeit braucht das?
00:13:19: Das heißt, wenn ich jetzt einfach diese Mitarbeiterzahl höre, diese ganzen Liegenschaften, das erledigt es ja nicht von selbst.
00:13:26: Das braucht eine gewisse, ein gewisse Stundenkondition in jeder Woche.
00:13:30: Also, ein Ortsbürgermeister in der Größe, die wir haben, wir haben sechstausend Einwohner rund, das ist ein Fulltime Job und eigentlich schon mehr.
00:13:39: Wenn ich nicht abends und am Wochenende noch mal Zeit eindringen würde, würde das ohne ich gelingen.
00:13:44: Ich habe eine fünfzehntige Freistellung in Mainz, aber auch das funktioniert nicht gut, weil da ist ja niemand, der die fünfzehntig in Mainz übernimmt.
00:13:51: Das heißt, dort laufen Überstunden an und auf der anderen Seite ist eben die fehlende Zeit für das Rathaus wieder und das muss man hinten dranhängen.
00:13:59: Natürlich habe ich Beigeordnete, wie zum Beispiel Beigeordnete, Zustände ist für den Kita-Bereich.
00:14:06: für Soziales.
00:14:07: Klar, aber auch da die wesentlichen Entscheidungen dann gemeinsam getroffen und man muss sich mit den Themen ausgehen.
00:14:13: Man muss sich damit beschäftigen.
00:14:14: Man muss da eintauchen, muss da wirklich aufpassen, dass Entscheidungen auch richtig getroffen werden.
00:14:20: Deswegen muss man sich mit den Themen auch auseinandersetzen.
00:14:23: Ich denke, es braucht ja auch eine Abstimmung, weil man ist ja in dem Moment, wo man an der Ortsspitze steht, eine öffentliche Person und dann müssen natürlich auch alle wissen, was Sache ist, weil man wird dann angesprochen.
00:14:34: Und der Prozent, man wird auf alle möglichen Dinge sporen.
00:14:37: Es ist vom Unterkot Beute bis zum Mehr- und Vegan-Projekt ist es alles.
00:14:45: Und das Spannende ist, vielleicht können wir da auch mal ein bisschen so aufräumen.
00:14:47: Das heißt immer, man denkt immer, der Ortsprogrammeister ist für alles verantwortlich.
00:14:51: Nee, wir haben eine echt komplexe Struktur bei uns.
00:14:53: Also die kommunale Selbstverwaltung ist eine Sache.
00:14:56: Aber für die eine Straße ist man verantwortlich, für die nächste schon nicht mehr.
00:15:00: Ja.
00:15:00: Das muss man lernen, und zwar über viele Jahre lernen.
00:15:05: Gerade das, was du gesagt hast, auch die Taktik und der Weg sind, das hilft.
00:15:08: Auch im Baubereich hilft das, dass man da auch immer gut mitreden kann.
00:15:13: Aber gerade in die Zuständigkeit.
00:15:15: Wer ist denn örtlich zuständig?
00:15:16: Wer ist sachlich, fachlich zuständig?
00:15:18: Das ist immer so.
00:15:19: die Frage, die man sich als Beamte stellen sollte.
00:15:21: Wer ist fachlich, sachlich, zuständig und örtlich?
00:15:24: Aber gerade bei den Straßen ist es so.
00:15:26: Straßenbaulasträger, wer hat hier die Fahne?
00:15:30: Wer ist zu beteiligen bei Entscheidungen?
00:15:32: Es ist nicht so, dass die Ortsgemeinde irgendwo ein Schild hinstellen dürfte.
00:15:35: Das geht nicht.
00:15:36: Ein Verkehrsschild muss angeordnet werden.
00:15:38: Und je nachdem, wer anordnende Behörde ist, ist da schon ein Riesennummer vor, er zu drehen.
00:15:44: Ja, also das heißt, wir können ja mal durchgehen.
00:15:46: Das heißt, es gibt immer eine Ortsstraße.
00:15:48: Das ist definitiv, dafür ist die Gemeinde leidesgehend zuständig.
00:15:52: Aber dann gibt es Kreisstraßen, Landesstraße, die durch das Gebiet fahren.
00:15:56: Und das heißt, und logischerweise... Sprechen dann immer die da drüber, denen die Straße gehört oder die verantwortlich
00:16:02: sind?
00:16:03: Wir werden in dieser Riege dann auch nur beteiligt.
00:16:07: Das sind die sogenannten klassifizierten Straßen, Kailstraßen, Landesstraßen, Bundesstraßen.
00:16:12: Wir haben ja auch die Bundesstraße.
00:16:14: Und je nachdem, wie klassifiziert ist und wer in der Straßenbau-Nastrecke ist, werden wir auch nur beteiligt.
00:16:20: Das heißt, der LBM hat da eine Mitsprache, die Straßenverkehrsbehörde hat eine Mitsprache, die Polizei hat eine Mitsprache und ganz am Ende steht irgendwo vielleicht die Ortsgemeinde.
00:16:31: Und jeder, der vielleicht in einem Vereinsvorstand tätig ist oder egal wo oder in einem Meeting, das heißt immer, wenn mehr als vier Personen da sitzen, wird es schwierig, Entscheidungen hinzubekommen.
00:16:40: Das heißt, das ist viel moderieren, das ist viel... Wenn man etwas möchte, auch viel hart dranbleiben.
00:16:45: Ja, auf jeden Fall.
00:16:46: Also wir haben Themen, Verkehrsthemen gerade, die laufen seit vielen Jahren.
00:16:51: Da braucht es Verkehrszielungen, da braucht es Verkehrsgutachten nochmal.
00:16:55: Also gerade in die Verkehrsthemen sind natürlich Themen, die die Bürger auch bewegen, muss man auch sagen, weil das ja auch immer so eine Selbstbetroffenheit erkennbar.
00:17:03: Aber es ist richtig, viele Themen, wenn man da nicht dranbleibt, dann gehen die verloren, man muss sich da aktiv wieder einbringen und die Themen auch immer wieder vorbringen und fragen, was ist denn jetzt damit?
00:17:17: Wir erleben es gerade in Bodenheim, Nackenheim mit einem zunehmenden Lkw-Verkehr.
00:17:23: Wir wissen, wo das herkommt.
00:17:25: Das ist eine Beschilderung auf der Bundesstraße neun.
00:17:28: Das haben wir jetzt auch schon seit längerem dran, das aufzulösen und mit dem Landesbetrieb Mobilität zu erreichen, dass diese Beschilderung geändert wird, dass wir eben diesen Lkw-Verkehr von außen nicht auf uns einen Straßen haben.
00:17:41: Es
00:17:41: ist also ein spannendes Thema.
00:17:42: Das heißt, wenn du Logistik-Anbieter ansiedelst, dann hast du irgendwie LKW-Tagheer und der sucht sich seinen Weg.
00:17:49: Und dann manchmal auch macht es ganz absurde Geschichten.
00:17:52: Also bei einem kleinen Weindorf kenne ich das auch.
00:17:54: Da ist ein Supermarkt dazu gekommen und auf einmal verkeilen sich LKWs in kleinen Gassen.
00:18:00: Also das ist etwas, wo du dann genau hingucken musst und darüber legen,
00:18:04: weil
00:18:04: du kannst dann, wie du sagst, nicht einfach Schilder aufstellen.
00:18:07: Und dann musst du Lösungen finden, wie leiten wir das um, dass das nicht so ein Problem wird.
00:18:13: Und vor allen Dingen muss man sehen, dass man alle mitnimmt auf dem Weg.
00:18:16: Einmal muss man die Behörden überzeugen davon, dass hier was geändert werden soll und muss.
00:18:22: Die brauchen natürlich valide Daten.
00:18:24: Warum muss es geändert werden?
00:18:25: Das ist überhaupt erforderlich.
00:18:26: Das heißt, hier werden mit der Verkehrserhebung erforderlich sein.
00:18:31: Aber auf der anderen Seite ist auch klar, nicht jeder Bürgerwunsch kann erfüllt werden.
00:18:36: Fehlt es manchmal so ein bisschen an Aufklärung.
00:18:38: Viele Bürgerinnen rufen nach Plitzern in den Orten.
00:18:42: Wir dürfen in Rheinland-Pfalz gar nicht selbst spitzen.
00:18:45: Das darf nur die Ordnungsbehörde des Kreisesoletspolizei selbst.
00:18:49: Es gibt wenige Ausnahmen wie Mainz, die sagen, okay, wir kriegen diese Überwachung, diese Verkehrsüberwachung für vier, zwanzig Stunden, drei, fünf, sechs Tage im Jahr hin und machen das selbst.
00:18:58: Dann kriegen wir eine Ausnahmengenehmigung.
00:18:59: Wir als Kommunen in dem Bereich können das gar nicht stellen.
00:19:02: Das ist auch eine Kostenfrage,
00:19:03: muss man ja auch ehrlich sagen.
00:19:05: der Stadt Mainz guckt, ist immer die Frage, ist es wirklich lohnenswert, weil es bringt ein bisschen Einnahmen, aber es kostet natürlich auch eine Menge Geld, das ja nicht zu machen.
00:19:15: Genau.
00:19:15: Oder auf der anderen Seite wird in der dreißiger Zone einen Zebrastreifen gefordert.
00:19:20: Das ist ein toller Wunsch, aber es ist einfach nicht erfüllbar, da ein Zebrastreifen in der dreißiger Zone nicht ausgewiesen werden darf.
00:19:28: Das sind solche Themen, das sind Bürgerwünsche, die man gerne mit erfüllen würde, aber es geht halt einfach nicht auch gesetzlich.
00:19:35: Weil es gibt ja mehrere Interessen, das muss man vielleicht auch mal erklären.
00:19:40: Es gibt zum einen natürlich die Anwohner, die in einem Dorf leben, aber natürlich gibt es Durchgangsverkehr.
00:19:46: Und das sind auch diese Sachen, weil der soll natürlich auch fließen.
00:19:49: Das heißt, man muss ja von A nach B kommen und das heißt, da muss ich irgendwie durch Orte durch.
00:19:53: Genau.
00:19:54: Das haben wir ja auch bei Neubaugebieten.
00:19:56: Da stellt sich dann irgendwann schon die Frage, da ist so viel Verkehr und das können wir machen.
00:20:00: Ja, aber auf der anderen Seite steht natürlich auch, der Verkehr muss ja irgendwo hin.
00:20:04: Und wenn man es selbst fährt, man ist vielleicht gar nicht so warm, wie wenn man irgendwo wohnt, wo Verkehr dran vorbeifließt.
00:20:10: Also klar ist, wir werden Verkehr haben, aber der Verkehr, das ist meine Wahrnehmung, verändert sich auch.
00:20:14: Tatsächlich viel getan nach Corona durch Homeoffice.
00:20:19: Es ist weniger geworden.
00:20:21: und wenn ich mit wachen Augen morgens nach Mainz fahre, sehe ich, dass der Verkehr auf der Bineuen weniger geworden ist.
00:20:26: Der Stauner Frankfurter ist nicht mehr da und viele nutzen eben die Möglichkeiten von Homeoffice aus.
00:20:31: und die neuen Mobilitätsformen, die wir haben, neue Mobilitätsangebote, die wir haben, sehr gute Verkehrsanbindungen, die sorgen dafür, dass es insgesamt auf den Straßen etwas ruhiger wird.
00:20:44: Hast du schon den Zeiteinsatz erwähnt?
00:20:45: Kann man das irgendwie in Stunden, in Tage umünschen?
00:20:50: Was bedeutet das in der Woche?
00:20:52: Wie viel Zeit sitzt du im Rathaus?
00:20:53: Wie viel Zeit bist du mit Terminen beschäftigt?
00:20:55: Alleine schon ein Termin mit dir zu bekommen ist schon ein kleines Kunstwerk.
00:20:59: Ja, das ist richtig.
00:21:00: Also der Tag hat in der Regel mindestens mal zwölf, vierzehn Stunden im Rathaus.
00:21:06: Wenn ich jetzt in Mainz bin, klar, dann muss man das bitte davon abziehen.
00:21:11: Meine Arbeitszeit ist in der Regel ein zwölf bis vierzehn Stunden Tag.
00:21:15: Je nachdem, wenn es jetzt Richtung Haushaltsplanung geht, wenn jetzt mischtige Projekte anstehen, die auch zeitkritisch sind, dann kann es auch mal ein bisschen darüber gehen.
00:21:24: Also der erste Versuch zu diesem Gespräch endete eigentlich damit, dass du sagst, ich habe eine Krisenbesprechung und da kann ich nicht weg, das kostet viel Geld.
00:21:32: Genau, richtig.
00:21:33: Das sind solche Bauthemen.
00:21:36: Wir haben im Moment Straßenausbau und da gab es ein Problem im Untergrund und da drohen hohe Nachträge.
00:21:43: Und wenn man da nicht mitspricht und nicht mithört aktiv, da kann es passieren, dass dann ein hoher Nachtrag erforderlich ist.
00:21:50: Das kostet richtig Geld.
00:21:52: Da muss man sehr aufpassen.
00:21:53: Gibt es Alternativen?
00:21:54: Gibt es andere Lösungswege?
00:21:56: Was ist akzeptabel?
00:21:58: Und deswegen ist es dann wichtig, dass der Bürgermeister auch an solchen Gesprächen teilnimmt.
00:22:02: Woher erlangt man die Kenntnis von diesen Dingen?
00:22:04: Das heißt, man steht da ja, also ich wüsste jetzt nicht, wie ein Straßenuntergrund aussehen muss.
00:22:08: Das heißt, das kommt über die Jahre.
00:22:10: Über die Jahre, die Erfahrung, die wir gesammelt haben, jetzt mit den ganzen Neubau-Projekten, die wir haben, Gewerbegebiet, Neubau-Gebiet, der Marktplatz ist neu gebaut worden, Straßenausbau.
00:22:22: Und mit der Zeit kann man mitreden.
00:22:24: Klarphaseausbau genau ist das selbe.
00:22:26: Da gibt es die technischen Richtlinien, wie so ein Straßenaufbau zu erfolgen hat.
00:22:31: Und da kann man natürlich mitreden.
00:22:33: Lastplatten, Truppversuche und so weiter.
00:22:34: Man kennt die Werte schon aus dem FF.
00:22:37: Das hat man sich irgendwann drauf geschafft.
00:22:40: Abenteuer,
00:22:40: oder?
00:22:41: Ja, Glasfaser war in Nagtenheim gut gelaufen, muss man sagen, aber auch da, wir haben uns gekümmert.
00:22:47: Ich war selbst jeden Tag vor Ort und habe mir den Mitarbeiterin gesprochen, der Glasfaserfirma, habe mir die Baulöscher angeguckt und war wirklich vor Ort und hat ein sehr gutes Feld mit dem Bauleiter.
00:23:00: Und wenn mir irgendwas aufgefallen ist, was nicht so gut war, habe ich mich gemeldet und dann wurde das auch abgestellt.
00:23:08: Auf nichts Glasfaser waren wir zu Hause, aber ich stehe kurz davor.
00:23:10: Die muss noch irgendwie an mein Haus gelegt werden, aber den Anschluss, also quasi Vorbereitung sind gemacht.
00:23:14: Und ich habe sowas Witziges noch nie vorher gesehen.
00:23:17: Da kommt jemand um neun Uhr klingelt an der Tür und sagt, er würde gerne einfach mal eine Baustellenbesprechung machen, wie wir das hier machen, wann er denn kommen kann.
00:23:25: Dann hat er gesagt, er kann eine Stunde kommen, dann haben wir Zeit.
00:23:27: Und dann sagte er, na ja, wir kommen dann bald.
00:23:31: Bald war zehn Minuten später.
00:23:32: Und also die Vorbereitung mit ihr Haus.
00:23:39: Also man muss sagen, ich habe sehr viel dazu gelernt.
00:23:42: Ich habe auch Spanisch gelernt.
00:23:45: Ich kann jetzt fachlich auch Spanisch mitreden, was Mediocentimeters heißt, wenn das Pflaster richtig angebunden werden muss an Straßenniveau.
00:23:56: Aber es ist so.
00:23:57: die Wertschätzung der Bürger, den Mitarbeitern gegenüber, die war und ist extrem hoch.
00:24:03: Weil die eben Gas gegeben haben, weil die extrem Wut gearbeitet haben, muss man auch sagen.
00:24:08: Das ist gut gelaufen und das ist ein Erfolgsrezept, muss man sagen.
00:24:11: Und im Moment läuft es ja auch in der Verbandsgemeinde deutlich besser, wie das, was wir im Vorfeld mal erlebt haben.
00:24:17: Also von daher freuen wir uns alle auf den Glasversandschluss.
00:24:20: Das heißt aber, das ist auch so ein Ding, wenn man zum Beispiel eine Straße aufreißt.
00:24:25: immer früher ganz naiv gewesen und dachte, wir wissen genau, was da drin ist.
00:24:29: Ist nicht so, ne?
00:24:30: Nein, gerade in Bestand ist das echt verrückt, wie damals Leitungen gelegt wurden.
00:24:36: Heute sagt man, okay, ab sechs Ständemeter tiefer findet man das und das und achtzig Ständemeter, einzwanzig dient die Leitung.
00:24:43: Vielleicht, vielleicht, im Bestand macht man auf.
00:24:47: Verrückt, Leidungen überkreuzt, übereinander gelegt, in Schlaufen gelegt.
00:24:52: Das bedeutet auch ganz viel Handarbeit, Handschachtung, um hier Leidungen nicht zu beschädigen.
00:24:57: Da kann man nicht mit Bagger aufreisen und einfach die neue Leidung drauflegen.
00:25:01: Das ist richtig viel Arbeit.
00:25:03: und was damals im Bestand gelegt wurde, irgendwann mal vor vielen Jahren, das hat man nicht in irgendwelchen Plänen, sondern es ist einfach so gelegt worden.
00:25:12: Ja oder
00:25:12: manchmal werden wir auch hier durchaus Bewegungen im Boden und dann ist es auch einfach mal über Jahrzehnte ein bisschen verrutscht.
00:25:18: Ja, genau.
00:25:19: Das ist eine andere Stände dann.
00:25:21: Jetzt bist du einmal Bürgermeister geworden und dann nochmal angetreten.
00:25:24: Das heißt, das macht dir Spaß.
00:25:27: Hundert Prozent.
00:25:28: Also, einhundert Tausend Prozent, kann ich sagen.
00:25:32: Ich bin da echt mit Herzblut dabei.
00:25:33: Also, das macht so viel Spaß.
00:25:36: Das hätte ich auch vorhin nicht gedacht.
00:25:37: Ja, also bei der ersten Wahl habe ich noch hundert.
00:25:39: Ups, jetzt ist es irgendwie passiert.
00:25:43: Was bedeutet das für mich?
00:25:44: Was bedeutet das alles und so weiter?
00:25:46: Und die ersten fünf Jahre, die waren so erfüllend, natürlich auch mit verschiedenen Krisen, die wir zu bewältigen hatten in der Zeit, aber genau das kann ich ja, das habe ich irgendwann mal gelernt, Krisenmanagement über Corona, Energiemanagement, alles
00:26:00: drin, was
00:26:00: man so hat, alles das, was man nicht brauchen kann, hatten wir.
00:26:04: Und dennoch sind die Projekte gelaufen und wir haben immer Lösungswege gefunden, wenn es mal irgendwo Dokt hat.
00:26:10: Ich weiß noch Bürgerbefragung zum Marktplatz.
00:26:13: Wie machen wir das?
00:26:14: Wir haben es digital dann gemacht.
00:26:15: Ich habe eine eigene Plattform entwickelt und programmiert, um die Bürgerbefragung halt doch hinzubekommen, um die Bürger mitzunehmen.
00:26:22: Und das war ganz spannend und hat mir viel gelernt.
00:26:25: Es hat so viel Spaß gemacht, dass das für mich überhaupt keine Frage war.
00:26:28: Tritt es nochmal an oder nicht?
00:26:30: Du willst dann unbedingt weitermachen, weil es so viel Spaß macht und du hast ja so viele Projekte.
00:26:36: wieder auf den Weg gebracht, die laufen ja, die willt so weiter begleiten und es ist wirklich so, da ist man mit vollem Herzen dabei.
00:26:43: Plätze ist eine hohe Kunst, das muss ich wirklich sagen, in der Nacktmärm ist es wirklich sehr schön geworden, weil bei Plätzen kann man echt so viel falsch machen, das geht so schnell und dass du wirklich einen schönen Platz hast, wo du auch dann dich aufhalten willst.
00:26:54: Ja, auf jeden Fall, aber da war es wirklich wichtig, dass wir die Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld mitnehmen, dass wir sagen, okay, wer die Ideen habt ihr, was ist euch wichtig an Elementen?
00:27:03: Und ich kann sagen, am Ende haben wir fast alle Wünsche erfüllen können.
00:27:06: Ja, das ist so multifunktionell geworden.
00:27:09: Wir sind ja nicht am Ende, sondern immer kommen neue Ideen, hier da fühlt noch was, und hier könnte man noch was machen, Trinkwasser, Brunnen und so weiter.
00:27:15: Die sind alle erst danach noch mal entstanden.
00:27:18: Also das ist schon toll und das zeigt aber auch, wie wichtig es ist, die Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld mitzunehmen.
00:27:25: Was ist das schon Preis, wenn man Bürgermeister ist?
00:27:27: Also man zahlt ja immer irgendein Preis.
00:27:28: Das heißt, das ist schon so ein bisschen Verlust der Privatsphäre.
00:27:32: oder was ist der Preis?
00:27:34: Ja, auf jeden Fall.
00:27:35: Also einmal die Zeit natürlich.
00:27:37: Es ist so, dass viel Zeit für sich selbst verloren geht.
00:27:43: Das ist so.
00:27:44: Man muss sich darauf einlassen und natürlich ist man nicht mehr privat unterwegs.
00:27:49: Gerade wenn man in der Verbandsgemeinde unterwegs ist, in dem eigenen Ort, man wird überall erkannt.
00:27:55: Und so richtig privat ist man da nie.
00:27:57: Und man ist immer ansprechbar.
00:27:59: Aber man weiß ja im Vorfeld, worauf man sich einlässt.
00:28:02: Und ich sage ja auch immer, ich bin immer ansprechbar.
00:28:04: Ich habe immer das Handy dabei.
00:28:05: Und wenn mir jemand was sagt, hier passt er auf, wo ich dich gerade sehe.
00:28:09: So finden ja meistens die Gespräche statt.
00:28:12: Das ist mir aufgefallen, kannst du dich mal drum kümmern.
00:28:15: Dann nehm ich immer das Handy zur Hand, schreib mir eine E-Mail ins Rathaus und dann geht das auch nicht vergessen und ich gebe auch eine Rückmeldung.
00:28:21: Es ist erledigt oder wir kümmern uns drum oder es wurde erledigt.
00:28:25: Also es ist ganz, ganz wichtig und das ist genau das, was du sagst.
00:28:29: Privatsphäre findet nicht mehr so statt, weil man eben in der Öffentlichkeit steht.
00:28:34: Man ist eine Person der Öffentlichkeit.
00:28:37: Es geht gleich weiter im Gespräch mit René Adler.
00:28:40: René Adler ist Orts Bürgermeister aus Nackenheim und so ein Amt bringt natürlich die ein oder andere Verpflichtung mit sich.
00:28:47: Dann gibt es natürlich auch so eine Erwartungshaltung, das heißt der Verein hat ein großes Jubiläum, das heißt der Bürgermeister.
00:28:55: Muss eigentlich da sein.
00:28:56: Ja, mache ich auch gerne.
00:28:58: Also da geht man ja auch gerne hin und zeigt sich.
00:29:01: Man geht gerne unter die Menschen, sonst darf man so einen Amt auch gar nicht antreben.
00:29:05: Man geht gerne hin.
00:29:06: Man zeigt sich dann das wertschätzend, dem Verein gegenüber.
00:29:09: Und es sind immer wieder tolle Begegnungen.
00:29:12: Das muss man auch ganz klar sagen.
00:29:13: Auch die... Geburtstagskratulation, andere Kratulationen zur Eisenden Hochzeit.
00:29:18: Das sind ganz, ganz tolle, bewegende Gespräche.
00:29:21: Denkt man vielleicht vorher gar nicht, aber da kommen Geschichten, das ist ganz, ganz toll.
00:29:26: Wenn du einen neunzigjährigen oder vielleicht noch ältere Menschen ... gratulierst oder dort bist, dann sind das natürlich auch Sachen, die das sind Erlebnisse, die wir manchmal im Alltag gar nicht mehr hören.
00:29:37: Ja,
00:29:37: auf jeden Fall.
00:29:38: Und das erinnere ich immer an meine Oma ganz aktiv.
00:29:40: Ja, und muss dann immer an meine Oma denken, was sie mir alles erzählt hat.
00:29:44: Und das sind auch tolle Momente, muss man sagen.
00:29:47: Jetzt bist du ein weiteres Mal in Nackenheim angetreten zur Wahl und ich glaube, man kann sagen, mit einem recht überzeugenden Ergebnis.
00:29:54: Ja, mit über neunzig Prozent der Stimmen, das war natürlich auch für mich sehr, sehr wertschätzend und ein ganz, ganz tolles Ergebnis.
00:30:02: Spiegelt ja auch wieder die Zufriedenheit offensichtlich und das bestätigt einen natürlich.
00:30:07: Ja, und das nimmst du mit in die nächste Periode, sag ich mal, und das macht dann natürlich noch mehr Spaß.
00:30:14: Das ist nicht nur Wertschätzung, sondern das ist auch schon so ein Auftrag.
00:30:19: Das heißt, Wenn du eine solche Zustimmung hast, dann möchte man natürlich auch sagen, okay, jetzt hier steht wirklich fast der ganze Ort hinter mir, dann möchte man natürlich auch nicht enttäuschen.
00:30:29: Das habe ich damals nach der Wahl direkt gesagt.
00:30:31: Ich habe gesagt, ja, das ist ein ganz tolles Fallergebnis, aber die Erwartungshaltung ist riesig, dass es eben jetzt so weitergeht, die nächsten fünf Jahre sind angetreten.
00:30:43: tollen Projekten, die wir umgesetzt haben und geht es wirklich jetzt soweit, kann es soweit gehen.
00:30:48: Was ist mit der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde?
00:30:51: Ja, die habe ich teilweise gar nicht in der Hand.
00:30:53: Trotzdem haben wir Ideen, die wollen wir verwirklichen.
00:30:56: Also muss da wieder Lösungswege geben, die uns einfallen, Überförderung und so weiter.
00:31:01: Wir nehmen da sehr viel mit an Zuschüssen, das was geht.
00:31:04: Das haben wir auch ganz aktiv immer bemüht.
00:31:06: Aber ja, diese Erwartungshaltung ist dann riesig.
00:31:09: So, und jetzt?
00:31:11: ist im Rheinland-Pfalz an vielen Stellen ein Wahljahr und auch in der Verbandsgemeine Bodenheim wird mit der Landtagswahl ein neuer Verbandsbürgermeister gewählt und René Adler war einer der Ersten, der gesagt hat, ja, mach ich.
00:31:25: Genau, am zwanzigsten März, zwanzig, sechsundzwanzig ist es soweit, dann wird gewählt mit der Landtagswahl zusammen, der Verbandsbürgermeister, der Verbandsgemein Bodenheim, der Dr.
00:31:34: Scheureite, dritt nicht mehr an, altesbedingt, von daher steht auch nichts mehr zur Wahl.
00:31:39: Ich habe gesagt, ich kann mir das vorstellen.
00:31:41: Viele Leute kamen natürlich im Vorfeld auf mich zu und haben mich gefragt, hier kannst du dir das vorstellen?
00:31:46: Hättest du Lust drauf?
00:31:48: Selbst Mitarbeiter der Verwaltung haben mich gefragt, sind auf mich zugegangen.
00:31:53: Aber auch eine Lebensentscheidung muss man auch sagen.
00:31:57: Lieber jetzt mal von aus, wenn das funktioniert.
00:31:58: Das heißt, du gewinnst diese Wahl, du wirst als Verbandsbürgermeister, dann ist dein bisheriger Beruf weg.
00:32:04: Genau, also ganz offiziell ruht er dann.
00:32:07: Er ruht aber bis zu meinem Ruhestand, den ich in Mainz hätte.
00:32:10: Also ich habe eine besondere Alltestsgrenze als Berufsheuerwehrmann und mit sechzig gehe ich in Pension.
00:32:17: Das heißt, wenn ich als Verbandsbürgermeister antrete, bin ich dann acht Jahre, da bin ich zu sechzig.
00:32:22: Das heißt, ich kann nicht mehr zurück.
00:32:24: Ich habe meinen Ruhestand erreicht, meine Pension.
00:32:29: Das heißt, wenn ich gewählt werde, gibt es keinen zurück mehr zur Berufshalle.
00:32:33: So, wenn ich jetzt Nackenheimer wäre, dann würde ich sagen, hm, jetzt nimmt er hier einen anderen Job an, aber eigentlich habe ich ihn ja für fünf Jahre gewählt, genau.
00:32:40: Das ist auch meine Intention, wo ich gesagt habe, ich kann mit so einem Wahlergebnis und mit dieser Lust, die ich ja weiterhin auf das Amt des Ortsbürgermeisters habe, nicht einfach aufhören und sagen hier, ich mache jetzt was anderes, ich mache jetzt für Bandsbürgermeister und jetzt lasse ich Nackenahmen mal in Anführungszeichen im Stich.
00:32:59: Nein, ich möchte... gern beides machen, das geht in Rheinland-Pfalz, es ist gesetzlich auch möglich und es gibt gute Beispiele in Rheinland-Pfalz, wo es auch sehr gut funktioniert.
00:33:07: Das heißt, man kann es in Personalunion machen, Verbandsbürgermeister und Ortsbürgermeister.
00:33:12: Okay, der Frank, dann wahrscheinlich die anderen Gemeinden, nimmt ihr auf meine Interessenbar, ne?
00:33:17: Also, das heißt, da muss man schon genau schauen, was tu ich jetzt hier und allen gerecht
00:33:22: werden.
00:33:22: Aber das ist ganz normal.
00:33:24: Also es ist einmal so, dass ich natürlich als FPG-Ler erst mal Partei unabhängig bin.
00:33:31: Ich verstehe mich als Kümmerer für alle.
00:33:34: Und so möchte ich es auch verstanden wissen.
00:33:36: Ich werde niemanden bevorteilen oder benachteiligen.
00:33:39: Geht auch gar nicht, weil ich habe eine Verwaltung zu führen und ich habe einen Verbandsgemeinderat.
00:33:44: Und der gibt erst mal die Geschicke vor.
00:33:46: Also ich bin nicht der alleinige Player und deswegen kann ich und will da nicht beeinflussen in irgendeine Richtung.
00:33:53: Ich will einfach nur, dass die Verbaltung gut läuft, dass die Mitarbeiter gut geführt werden, kooperativ geführt werden.
00:34:00: Das ist ein neues Verständnis.
00:34:01: Es gibt auch ein Verbandsgemeinderat der Zusammenarbeit und ich glaube, da können wir gemeinsam sehr viel erreichen für jede Ortsgemeinde.
00:34:09: Vielleicht müssen wir nur ein bisschen sortieren, diesen Interessenskonflikt, den gibt es ja an vielen Stellen.
00:34:13: Also viele Menschen, die politisch aktiv sind, sind auf mehreren Ebenen auch aktiv.
00:34:17: Das heißt, in der Ortsgemeinde, vielleicht in der Verbandsgemeinde, manche sind im Kreis noch, manche schaffen das sogar dann bis im Landtag und immer treffen sie Entscheidungen, die die andere Ebene da drüber oder da... Vor allen Dingen, vor allen Dingen der drunter.
00:34:29: Das heißt jemand, der im Landtag sitzt, macht manchmal, ist manchmal Teil einer Entscheidung, die schädlich für den Ort ist.
00:34:35: Während er im Ort dann durchaus wieder Entscheidungen trifft, die vielleicht auch manchmal kontraproduktiv sind, zu der anderen Ebene.
00:34:40: Das ist halt leider schwierig, wie wir das organisiert haben.
00:34:44: Das ist so.
00:34:45: Das ist aber unser Land strukturiert.
00:34:48: So sind wir aufgebaut.
00:34:50: mit der Struktur der Ortsgemeinde, der Verbandsgemeinde.
00:34:53: Aber der Verbandsbürgermeister ist ja in erster Linie Chef der Verbandsgemeinde Verwaltung.
00:34:57: Das heißt, die Verwaltung ist für die Ortsgemeinden da und als Ortsbürgermeister weiß ich am besten, was für die Orte wichtig ist.
00:35:04: Und das ist eben nicht nur Nackenheim, das sind eben fünf Gemeinden.
00:35:09: Es ist Bodenheim, es ist Heizheim, es ist Gäubischoßheim und Leuzweiler.
00:35:12: Und ich glaube, davon können die anderen Orte... auch profitieren, dass man hier einen guten Blick in die Verwaltung hat und Erfahrung hat in diesem Bereich.
00:35:22: Ja, und die Sorgen und Nöte auch kennst.
00:35:23: Du weißt natürlich, was ein Ortsbürgermeister für Probleme hat, was er gerne gelöst haben möchte, was vielleicht dann in der professionellen Verwaltung besser laufen könnte.
00:35:32: Genau.
00:35:32: Vor allen Dingen kenne ich auch die Stärken und Schwächen unserer Verwaltung.
00:35:36: Wir haben Stärken, die aber noch ausbaufähig sind.
00:35:41: Wir könnten einiges optimieren, davon bin ich überzeugt.
00:35:44: Auch im Personalkörper kann man noch mal schauen, wo gibt es da Momente, wo man vielleicht noch mal was verbessern kann.
00:35:51: Hier schwebt mir vor eine externen Organisationsuntersuchung nicht als Kontrolle.
00:35:57: Wo kann man Personal einspannen?
00:35:58: Nee, als Chance.
00:35:59: Ja, wie kann ich mich dann vielleicht anders ausstellen, dass etwas besser funktioniert?
00:36:03: Es gibt ja immer, man kann immer Prozesse optimieren, kann Menschen an der Einstelle entlasten, damit vielleicht auch mehr Zeit für andere Dinge ist oder vielleicht auch mal, dass ich mich intensiver mal mit einer Sache beschäftigen kann, dass ich glaube, Arbeit haben kann.
00:36:14: Wir haben mehr als genug.
00:36:16: Ja, auf jeden Fall.
00:36:17: Das ist ja gerade der Blick von außen, den man nutzen sollte als Spiegel.
00:36:22: Wie sind meine Bereiche aufgestellt und wo können denn Bereiche oder auch Themen anders besetzt werden, sodass wir Freiräume schaffen können?
00:36:33: Das heißt, du hast schon so eine kleine Liste, wie heißt das immer so, was man den ersten Hundert Tag macht oder so was, was in der Politik gerne gemacht.
00:36:41: Ja, natürlich habe ich mir über die Jahre einiges aufgeschrieben auch und notiert.
00:36:47: Wo ich gesehen habe, da klemmt es vielleicht ein bisschen und da kann man vielleicht nochmal nachsteuern.
00:36:52: Und natürlich habe ich meine eigenen Vorstellungen und möchte die dann auch gerne mitnehmen.
00:36:58: Gleich geht es weiter im Gespräch mit René Adler.
00:37:02: René Adler ist Ortsbürgermeister aus Nackenheim und in dem Jahr ist er auch noch Verbandsbürgermeister in der Verbandsgemeinde Bodenheim.
00:37:10: Er ist mein Gesprächspartner hier bei Antenne Mainz.
00:37:13: Diese Doppelbelastung, die bist du ja eigentlich jetzt schon gewohnt.
00:37:15: Das heißt, das wäre ja fast auch nichts Neues für dich.
00:37:18: Das heißt, du wechselst ja eigentlich nur den Job.
00:37:20: Genau, also in Mainz, wie gesagt, habe ich nur fünf Prozent Freistellung, aber auch das ist so.
00:37:26: Ich habe diese Doppelbelastung.
00:37:28: Das Hauptamt ist in Mainz und das ehrenamtliche Ortsbürgermeister.
00:37:33: Und in Mainz, wie gesagt, ruht dann meine Tätigkeit für die Zeit.
00:37:38: Und als Verbandsbürgermeister bin ich für die Verbandsgemeinde da und kann trotzdem auch das Amt des Ortsbürgermeisters macht.
00:37:44: Du bist ja auch vor Ort.
00:37:45: Also das ist ja auch das Schöne.
00:37:46: Wenn du jetzt tatsächlich mal irgendwie zwischendurch mal was in Nackenheim ist, könntest du einfach hinfahren.
00:37:50: Genau.
00:37:50: Als kann man in Mainz, wenn man irgendwie auf dem Job gerade ist, kann man nicht einfach sagen, ich gehe jetzt mal schnell weg.
00:37:55: Genau so ist es in Mainz.
00:37:58: als Führungsdienst habe ich hier und da auch immer mal wie der Vierundzwanzigstundendienste, das heißt ich bin Vierundzwanzigstunden in Mainz und da kann ich mich eben in Vierundzwanzigstunden nicht unheim kümmern.
00:38:08: Das fällt ja dann weg, das heißt diese Belastung fällt weg.
00:38:11: und das andere ich bin sehr sehr sicher, dass das sehr gut funktionieren wird.
00:38:18: Was ich beobachtet habe, ich kenne dich ja schon ein bisschen länger und das ist etwas, was ich sehr bewundere.
00:38:24: Was ist das?
00:38:24: Eine Sitzung, du bist in der Regel, du kommst sehr pünktlich und bist auch in der Regel der Erste, der geht.
00:38:29: Und ich sehe auch, dass du furchtbar strukturiert bist.
00:38:33: Ja, auf jeden Fall.
00:38:34: Also das habe ich mir über die Jahre tatsächlich angeeignet.
00:38:37: Das ist auch ein Teil dessen, was meine Arbeit ausmacht, dass ich eben Strukturen habe, die ich lebe, die andere auf... von mir kennen.
00:38:48: Ich werde von anderen Ortsgemeinden und Städten gefragt, wie wir Dinge auf den Weg gebracht haben.
00:38:55: Ich war von der eigenen Verwaltung gefragt nach Themen, weil eben andere auch wissen, dass bei uns eine gute Struktur vorherrscht und wir Themenflaschen anders angehen wie andere.
00:39:07: Aber diese Disziplin, die gehört auch dazu, würde ich sagen, weil manche bleiben dann vielleicht noch ein bisschen trinken, vielleicht danach noch ein Gläschen Wein, aber du bist meistens schon wieder auf dem Weg, weil das nächste Ding wartet.
00:39:18: Ja,
00:39:18: meistens mit dem Kopf dann schon wieder ein bisschen weiter oder will dann noch mal ins Rathaus nach einer Sitzung und da noch was erledigen, weil eben die Zeit wieder irgendwo nicht ausgereicht hat und ist dann wichtig Themen abzuschließen, auch gedanklich im Kopf abzuschließen und dann ist mir das gesellschaftliche vielleicht nicht ganz so wichtig.
00:39:38: und dann sind mir die Idee.
00:39:40: Strukturen, die wir erschaffen haben, dann vielleicht wichtiger.
00:39:44: Normalerweise, ich verrate dir jetzt, was ich sehe.
00:39:47: Ich sehe jetzt, du hast auch so zwei, drei Blätter vor dir, aber normalerweise sehe ich dich immer ohne Blätter.
00:39:51: Das heißt, du bist digital.
00:39:53: Ja, ich bin digital unterwegs.
00:39:55: Würde das auch gerne ... Weiterhin forcieren.
00:40:00: Wir haben im Gemeinderat damals den Nacktnamen als eine der ersten Entscheidungen, wo ich Bürgermeister wurde.
00:40:05: Da haben wir auf iPads gesetzt, die Ratsarbeit digitalisiert.
00:40:08: Wir übertragen unsere Gemeinderatssitzung online im Stream.
00:40:13: Das würde ich für die Verwandsgemeinde auch einführen, wenn alle Fraktionen bereit sind, das mitzugehen.
00:40:18: Das heißt,
00:40:18: die Hürde niedrig zu halten.
00:40:19: Das heißt, Menschen interessieren sich nicht.
00:40:21: Es ist immer ein... Was sind die Sitzungen für den Abend statt?
00:40:25: Und das ist immer, das kann, glaube ich, jeder nachvollziehen, wenn du den ganzen Tag gearbeitet hast und einfach kaputt bist, dann hast du oft keine Lust, noch mal vor die Tür zu gehen.
00:40:33: Aber vielleicht eine Stunde mal, wenn mich das Thema interessiert, nochmal das am Bildschirm zu verfolgen.
00:40:39: Ich glaube, das ist eine geringere Hürde.
00:40:41: Hundert Prozent, das sind auch ein Erfolgsrezept, muss man ganz klar sagen.
00:40:45: Ich war ganz oft darauf angesprochen.
00:40:46: Hier, wir haben wieder am Montagabend die Gemeinderatssitzung im Fernsehen geguckt.
00:40:51: Ganz spannend, ihr wart wieder im Fernsehen.
00:40:53: Die Leute schalten sich dann ganz gezielt ein zu Themen, die sie interessieren und können sich dann wieder wegschalten.
00:40:59: Wenn ich in die Gemeinderatssitzung gehe, also da hatten wir ganz, ganz wenige Zuschauer in den letzten Jahren, das hat auch abgenommen, das will sich heute auch... wie man mehr so antun, in seiner Freizeit noch mal irgendwo hingehen, sich was anhören.
00:41:12: Ganz wenige Menschen sind dazu bereit, aber wir sehen, sie sind ganz viele bereit, sich allzu scheißen zu den Themen, die sie interessieren, dann schalten sie wieder ab und können die Themen verfolgen.
00:41:21: Das heißt, das
00:41:22: politische Interesse, und ich habe es am Anfang schon mal erwähnt, es geht immer auf viel Geld.
00:41:26: Das heißt, ich glaube, man sollte dafür werben, dass man sich für die Kommunalpolitik in seiner Gemeinde, in seinem Ort, in seinem Stadtteil interessiert.
00:41:33: Weil es geht wirklich um viel Geld, was da entschieden wird und gemacht wird.
00:41:37: Und die Hürde, sich auch einzumischen, ist ja gar nicht so gering.
00:41:40: Also es sind ja nicht mehr so viele Menschen, die sich engagieren.
00:41:43: Also wer Lust hat, kann eigentlich relativ schnell auch in ein Gremium kommen.
00:41:48: Wir wollen ja diese Lust gerade wieder fördern, ist sich im Gemeinderat, im Verbandsgemeinderat wieder zu engagieren, auch für junge Leute.
00:41:56: Und ich bin froh, dass wir junge Leute bei uns im Gemeinderat haben, dass wir die jungen Leute wieder begeistern können.
00:42:01: Und wir müssen schauen, dass wir Kräfte von außen an den Rändern draußen halten.
00:42:06: Weil wenn wir uns gut verstehen in den Parlamenten und uns nicht die Köpfe einschlagen, dann macht es wieder Spaß.
00:42:12: Und da kann man wirklich gestalten.
00:42:14: Und dann macht es Spaß, an Projekten mitzuwirken zu sehen.
00:42:17: Ich habe gemeinsam mit allen anderen hier was auf den Weg gepackt.
00:42:21: Und genau das ist der richtige Weg.
00:42:23: Und über diese neuen Medien, du hast die Digitalisierung angesprochen, kreben wir auch mehr Interessenten von Jugendlichen.
00:42:32: Die sagen, je, Gemeinderat, das hört sich aber spannend an.
00:42:35: Jugendparlament haben wir in Naknaien jetzt gerade gegründet.
00:42:38: Wir wollen das forcieren, dass wir die jungen Leute wie der Gemeinderat begeistern.
00:42:43: Das können wir am besten, wenn wir uns digitalisieren.
00:42:46: Genau, dass man die Stimmen dann hört und dass man sie sich bemerkt.
00:42:49: Das ist faszinierend.
00:42:50: Das heißt, was wäre noch in diesen hundert Tagen drin, was du dir vorstellst, was du machen kannst?
00:42:55: Es ist so vieles.
00:42:56: Also einmal muss man sagen, und das gehört halt auch zu weiterzuholen, die Verbandsgemeindeverwaltung ist an sich gut aufgestellt.
00:43:04: Es sind sehr viele Themen schon gesetzt und die sollen auch weiter verfolgt werden.
00:43:08: Die Entschuldung soll weiter vorangetrieben werden.
00:43:10: Das ist wichtig und das hat der Robert Scheuerrand, der jetzige Verbandsgemeinderat, auch ganz toll.
00:43:16: gemacht.
00:43:17: und da wollen wir auch anknüpfen, da will ich auch anknüpfen.
00:43:20: Es sind andere Themen im Klimaschutzbereich, die auch angestoßen sind, die sollen weiterverfolgt werden.
00:43:25: Es sind Bauprojekte, die angestoßen sind, die müssen weiterverfolgt werden.
00:43:29: Da stehe ich auch hinten dran.
00:43:31: Die Entscheidung habe ich im Verwandsgemeiterat ja mit auch getroffen, mit der Koalition und natürlich soll das weiter vorangetrieben werden.
00:43:38: Das soll nichts gestoppt werden, sondern da stehen wir dazu und dann soll es auch weitergehen.
00:43:43: Also die ersten hundert Tage sind sicherlich erstmal der Fokus auf die Verwaltung.
00:43:47: Wo können wir optimieren?
00:43:49: Wo können wir digitalisieren?
00:43:50: Wo können wir uns verbessern, optimieren?
00:43:52: Vielleicht schon sowas wie eine externe Organisation zu unterzogen, zumindest mal vorbereiten.
00:43:57: Okay, das heißt jetzt nächsten Monate Wahlkampf.
00:44:00: Ja genau, Wahlkampf.
00:44:01: Man ist ja schon mittendrin.
00:44:02: Eigentlich ist man schon mittendrin, seit die Kandidatur bekannt geworden ist.
00:44:07: Das heißt, wir hatten im Frühjahr ja die Entscheidung.
00:44:10: dass der Renatell, der Kandidat ist, der FEG in der Verbandesgemeinde Bodenheim und seitdem ist man im Wahlkampfmodus, der jetzt natürlich zunimmt.
00:44:19: Und jetzt wartest du natürlich auch, wer kommt noch mit ins Rennen?
00:44:22: und das sind halt immer die Sachen, wo dann Feintuning entsteht, was passiert eigentlich, dann gibt es vielleicht Termine gemeinsam, wo man die Position ja vorstellt und nicht, dass er trotz, kann ich mir vorstellen, dass das natürlich auch so eine spannende Zeit ist und natürlich auch immer diese Ungewissheit funktioniert es, funktioniert es nicht.
00:44:39: Weißt du denn schon, was du am Sonntagabend an dem Wahlsonntag machst, wie du den verbringst?
00:44:44: Nein.
00:44:45: Überhaupt nicht.
00:44:46: Ich lass das mal auf mich zukommen.
00:44:47: Ich denke mit meinen Freunden von der FWG, weil wir da eine Lokalität finden, wo wir uns dann treffen, wo wir die Wahlergebnisse uns dann anschauen.
00:44:58: um im Team dann gemeinsam das Ergebnis abzuwarten und am Ende gibt es hoffentlich eine Feier und ansonsten besitzen wir alle die Größe, dann auch uns gegenseitig zu gratulieren.
00:45:10: Das gehört halt auch dazu, ne?
00:45:11: Das heißt, wenn man antritt, muss man halt auch eventuell damit leben, dass es nicht funktionieren kann.
00:45:16: Und im Moment, ich weiß gar nicht, gibt es noch noch einen Gegenkandidaten, gibt es mehr, gibt es, glaube ich, offiziell noch nicht, wenn ich das richtig sehe.
00:45:23: Das heißt, das würde ja, wenn es so bleibt, sogar an diesem Sonntag eine Entscheidung bedeuten.
00:45:27: Genau, wenn noch eine dazukommt, da könnte es in eine Stichwahl gehen.
00:45:31: Wenn jemand die fünf Prozent nicht erreicht, ansonsten, wenn es jetzt bei den zwei Kandidaten bleibt, dann wird es sich am zb.
00:45:37: März tatsächlich entscheiden.
00:45:40: Man kann wahrscheinlich mit der hohen Wahlbeteiligung gerechnen, weil das mit der Landtagswahl zusammen stattfinden wird, zumindest der erste Wahlgang.
00:45:47: Das heißt, das macht es natürlich dann besonders spannend.
00:45:50: Viele Menschen werden wählen.
00:45:51: Genau, das war auch gut so diese Entscheidung, dass wir das zusammengelegt haben mit der Wahl.
00:45:56: Also einmal ist es schon eine Belastung für den Bürger, jetzt zweimal wählen zu gehen an verschiedenen Wahltagen.
00:46:01: Ist ja auch ein Riesenaufwand, auch kostet die Aufwand.
00:46:04: Genau, es kostet Personalressourcen, es kostet Geld.
00:46:07: Das muss nicht sein, so kann man das gut verbinden.
00:46:10: Und deswegen finde ich das gut und wir werden dann auch eine höhere Wahlbeteiligung haben.
00:46:14: Danke für das Gespräch und auch danke für dieses Engagement.
00:46:18: Ich glaube, es ist heute nicht mehr selbstverständlich, wenn man gerade in Rheinland-Pfalz schaut.
00:46:21: Wir haben tolle Beispiele, aber wir haben auch Kommunen.
00:46:24: Da findet sich keiner mehr, der dieses Amt machen möchte.
00:46:26: Und dann gibt es sowas wie eine Zwangsverwaltung.
00:46:29: Und das ist immer das schlechtere Modell, als wenn jemand, der engagiert ist und seiner Näherumgebung besser machen
00:46:35: möchte.
00:46:36: Ja, da müssen wir echt aufpassen in den nächsten Jahren, die Leistungsfähigkeit der Grüne und auch das Engagement der Erdenamtlichen und der Bürgermeister.
00:46:45: Wer ist denn noch bereit, sich so einem Amt zu stellen überhaupt?
00:46:50: Und wenn wir Kräfte haben im Gemeinderat, die hier nicht mitwirken wollen, die nur schlechte Stimmung machen wollen, dann bekommen wir hier niemand mehr hinter dem Ofen, der das machen will.
00:47:00: Und die Zahlen sind alarmierend, die waren schon vor.
00:47:04: Fünf Jahren alarmierend.
00:47:05: Die sind jetzt noch mal alarmierender.
00:47:07: Wir finden kaum noch Leute, die bereit sind, Ortsbürgermeister, Stadtbürgermeister zu werden im Ehrenamt.
00:47:13: In einem Fall sind wir so aufgestellt, dass auch große Kommunen, große Städte ehrenamtlich geführt werden.
00:47:19: Und da mache ich mal ein paar Gezeichen hinten dran, ob das noch so bleiben darf oder kann, wenn wir langsam ausboten, weil das darf nicht sein.
00:47:27: Wir
00:47:27: sehen ja sogar, dass bei der letzten Kommunalwahl durchaus auch die größeren Parteien,
00:47:32: oder?
00:47:33: die früher größeren Parteien es auch nicht mehr geschafft haben, eine vollständige Liste zu bekommen.
00:47:36: Also dass die, was weiß ich, in meinem Heimatdorf dürfen sechzehn Leute auf eine Liste antreten und dann gibt es durchaus Parteien, die da stehen nur noch zwölf.
00:47:44: Genau oder noch weniger.
00:47:45: Genau.
00:47:45: Und genau das sind die Gefahren, die ich sehe, weil das könnten andere ausnutzen, die dann sagen, okay, hier ist irgendwo eine Blase entstanden und die können wir besetzen.
00:47:58: Und dann plötzlich haben wir Leute drin, die wir in den Gemeindeparlamenten gar nicht so gerne sehen wollen und die dann schlechte Stimmung machen.
00:48:05: Und wer ist denn dann noch im Ehrenamt?
00:48:07: bereit, sich zu engagieren, wenn man sich da wieder nur die Köpfe einschlägt.
00:48:12: Und es geht darum, dass direkte Umfeld sich gut zu gestalten und dass wir hier gut und gerne leben.
00:48:17: Und das ist das Umfeld, was wir gestalten können, direkt sofort.
00:48:20: Genau, das mitwirken, das mitwirken für die Gesellschaft, direkt mit zu entscheiden auch.
00:48:26: Die Gemeinderatsarbeit ist wirklich erfüllend, kann erfüllen sein, kann auch richtig Spaß machen.
00:48:31: Und wenn man das manchmal so in anderen Gemeinden erlebt, ist das immer ein bisschen schade.
00:48:35: Und dafür stehe ich auch für den Verbandsgemeinderat, dass es eine tolle neue Stimmung geben soll, dass wir partnerschaftlich und eng und überfraktionell zusammenarbeiten.
00:48:46: Danke für das Gespräch.
00:48:47: Sehr gerne.
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