Reisen, Rhythmus, Rückgrat: Barbara Wiebe im Sonntagstalk

Shownotes

Zu Gast im Sonntagstalk: Sängerin & Gitarristin Barbara Wiebe. Von den Startbahn-West-Jahren und Solo-Reisen nach Japan/Kanada bis zum späten Sprung in die Profimusik – mit Love on the Rocks, The Chain & The Rubinets. Über Booking, faire Gagen, Friedensarbeit – und ihr Motto: „Alles ist gut, solange du wild bist.“

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00:00:00: Meine heutige Gesprächspartnerin ist Weiblich.

00:00:03: Name.

00:00:04: Barbara Wiebe.

00:00:05: Die Frage, die man Frauen nicht stellt, ich mache es immer trotzdem alter.

00:00:08: Gerade sechzig geworden.

00:00:12: Geburtsort.

00:00:13: In Rüsselsheim.

00:00:14: Beruf.

00:00:16: Musikerin.

00:00:17: Und Hobbys?

00:00:19: Musik...

00:00:22: Das ist, sag ich mal, eine ganz coole Option, ne?

00:00:25: Das heißt, wenn das übereinander kommt, das ist natürlich der Idealzustand im Leben.

00:00:29: So sollte es eigentlich sein, ne?

00:00:31: Absolut, absolut.

00:00:32: Natürlich mag ich auch andere Dinge, wie Sport und ja, Wandern, Outdoor, Natur, solche Sachen.

00:00:37: Aber Musik ist ein ganz großer Teil.

00:00:39: Hast du so was wie ein Lebensmotto?

00:00:41: Da fällt mir spontan ein, aus der Zeit, als mein Sohn klein war und die wilden Kerle so hip waren.

00:00:47: Mir hat immer der Spruch gefallen, alles ist gut, solange du wild bist.

00:00:51: Die Menschen, die mit dir zu tun haben, was meinst du, sagen die über dich?

00:00:55: Was macht dich aus?

00:00:56: Woran erkenne ich dich?

00:00:58: Oh, ich glaube, die sagen oft, wann schliefst du eigentlich?

00:01:03: Wenn ich irgendwas gemacht habe, dann sagen die, was machst du jetzt als Nächstes?

00:01:07: Woher nimmst du die Energie?

00:01:09: Ich glaube, das sind so sehr typische Dinge, die Leute sagen.

00:01:13: Ich spreche mit der Musikerin Barbara Wiebe.

00:01:17: Barbara Wiebe macht Musik, was genau?

00:01:19: darüber sprechen wir später.

00:01:21: Russelsheim, war das der Ort der Kindheit?

00:01:24: Nein, der Ort der Kindheit war Felden und danach Astheim.

00:01:28: Okay, das ist aber, also ich kenne das alles so ungefähr, das ist aber so ein bisschen schon alles ländlich geprägt, ne?

00:01:34: Alles ländlich geprägt und im hessischen Ried.

00:01:38: Okay.

00:01:38: Das heißt, das war dann auch eine gute Kindheit?

00:01:42: Ja, kann man so sagen.

00:01:44: Okay, und da hat auch sich alles abgespielt.

00:01:45: Kindheit, Jugend, im Prinzip in der Region.

00:01:49: Genau, genau.

00:01:50: Immer in dieser Region, ja.

00:01:52: Ich habe eine Standardfrage, die kommt gleich am Anfang immer weg.

00:01:55: Warst du eine gute Schülerin?

00:01:58: Es geht so.

00:01:59: Es geht so.

00:02:00: Ich war, glaube ich, etwas rebellisch und bin nicht auf allen Schulen länger geblieben.

00:02:07: Okay, war da die Energie auch schon da wie heute?

00:02:10: Ja, aber eben nicht für die Schule.

00:02:13: Okay, das hört sich aber nach einer spannenden Erfahrung an, das heißt also auch so mit nochmal ein Jahr gemacht und irgendwie wechseln müssen, warum?

00:02:23: Unterschiedlich, also ich, wie gesagt, es waren sehr rebellische Zeiten, es waren politische Zeiten, es war beispielsweise Startbahn West und ich hatte immer Mein ganzes Leben lang glaube ich ein großes Problem mit Ungerechtigkeiten.

00:02:37: Auch so ein bisschen aus eigener Erfahrung raus.

00:02:39: Und war deswegen auch immer Klassensprecherin, Schulsprecherin, Kreisschulsprecherin, stellvertretende Landesschülervertretung.

00:02:48: Also das war immer irgendwie so was, was mich bewegt hat, auch mich so für andere einzusetzen.

00:02:55: Und manchmal ist das nicht gut gegangen und wurde nicht so gerne gesehen in der Schule.

00:03:00: Stadtbahn West, das muss ja dann im Nachgang auch ein bisschen frustrierend sein, oder?

00:03:05: Ja.

00:03:06: Aber letztlich, ja, natürlich, mein, das Leben geht weiter und es gibt ja immer Dinge für die man sich einsetzen kann zu allen Zeiten, aber natürlich, ja, das sind frustrierende Erfahrungen zum Teil gewesen, ja.

00:03:19: Ich bin immer so ein bisschen zwiegespalten, weil natürlich die Fähigkeit zu reisen, ich glaube, dass die Insgesamt der Menschheit gut tut, weil wir ab Skulpturen, andere Kulturen kennenlernen.

00:03:31: Und auf der anderen Seite ist natürlich jeder, der auch hier der Region wohnt, weiß natürlich, es ist auch eine Belastung.

00:03:38: Richtig, genau, genau.

00:03:40: Nach der Schule, wo ging es denn dahin bei dir?

00:03:43: Oh, nach der Schule ging es, habe ich erstmal einen Ganz gewöhnlichen Bürojob angefangen, also nach der Schule habe ich eine Sprachschule gemacht und da eine Ausbildung gemacht, Übersetzerin, Dolmetscherin, also habe Sprachen, mehr oder weniger ein Sprachstudium gemacht und bin dann relativ schnell auch ins Ausland immer wieder gegangen.

00:04:09: Okay, spannend, wohin?

00:04:11: Also ... Eigentlich die erste wirklich größere, also gereist bin ich schon früher, ich war in Kanada, USA und so weiter und habe dann angefangen, mein zweiter Job war in einer japanischen Firma und weil ich ja immer völlig sprach war, natürlich liebes Sprachen zu lernen und andere Kulturen kennenzulernen und ich habe dann sofort mit Beginn der Arbeit auch angefangen, japanisch zu lernen, das habe ich vier Jahre gemacht.

00:04:36: Und dann wollte ich unbedingt weg und habe gedacht, wenn ich jetzt nach Japan gehen würde, dann könnte ich das ja richtig perfektionieren.

00:04:43: Ich habe zu der Zeit auch sehr intensiv Kampfsport betrieben und das schien mir einfach genau der Weg zu sein.

00:04:49: Und ich habe mir dann in Japan in der Tat ein Job gesucht, den hätte ich auch schon fest gehabt, nämlich als Englischlehrerin für das Personal im Okuda Hotel.

00:05:00: Und mein Chef damals wollte das aber nicht zulassen, die wollten nicht, dass ich gehe.

00:05:04: Und dann habe ich gesagt, okay, dann bietet mir eine Alternative an.

00:05:07: Ich möchte das jetzt machen.

00:05:09: Und die haben dann gesagt, na ja, okay, wenn wir dich nach Japan schicken, du machst ja hier bei uns schon sehr viel und dich quasi einfach dir eine technische Ausbildung zu teil werden lassen, dann könntest du hier quasi zum Technical Service Manager aufsteigen.

00:05:23: Das war ganz witzig, weil ich bin eigentlich eher so ein bisschen techniklig als Täniker.

00:05:27: Aber ich wollte das unbedingt machen.

00:05:29: Und die haben mir das dann ermöglicht, für mehrere Monate dort hinzugehen.

00:05:32: Das heißt, ich konnte dort in verschiedenen Werken in Japan technische Ausbildungen machen für mehrere Monate.

00:05:39: Ich konnte gleichzeitig über den Kontakt, den ich hatte, in Japan auch trainieren in einem Dojo, das mir jemand vermittelt hatte, der damals der Bundespräne, also der Trainer der deutschen Nationalmannschaft war.

00:05:53: und konnte daran meinen kompletten Jahresurlaub und noch unbezahlten Urlaub dranhängen und noch drei Monate reisen.

00:06:00: Wow.

00:06:01: Japan ist aber dann, sag ich mal, das ist dann so, ich sag mal, wenn man irgendwie ins Ausland geht und man geht vielleicht nach Österreich, Schweiz oder sowas, das ist halt eine ähnliche, ist auch eine andere Kultur, aber ich sag mal, man findet sich wahrscheinlich schneller zurecht, aber Japan ist glaube ich noch mal aus ganz anderes, oder?

00:06:17: Ja, absolut.

00:06:18: Das war ja auch der ganz besondere Reiz und das hat mich dann auch ... einfach nicht mehr losgelassen und ich bin dann zurück und habe das eine Weile gemacht, aber ich wusste einfach, ich will wieder weg irgendwo hin und so diese Reiseform alleine unterwegs zu sein und in einer erstmal ganz fremden Welt, das hat mich einfach sehr, sehr gereizt.

00:06:41: Ich muss noch ein bisschen rumbohren.

00:06:43: Ich glaube, Japan ist tatsächlich auch völlig anders.

00:06:45: D.h.

00:06:46: da gibt es andere Schmerzgrenzen, Sachen, die wir nicht gut finden am Tisch, die sind da in Ordnung, aber andere Sachen, wo wir sagen, woher ist völlig normal, da sind die dann so ganz empfindlich und völlig pickiert.

00:06:58: Ja, ganz genau.

00:06:59: Also so Erfahrungen macht man dann auch vor Ort, wo man irgendwie denkt, man macht jetzt was ganz Tolles und sich hinterher fragt, oh.

00:07:07: Das war vielleicht doch nie aus unserer westlichen Perspektive, sag ich jetzt mal.

00:07:12: War das einfach für mich beispielsweise normal, wenn ich bei den Managern dort eingeladen war abends zum Essen, dass ich zum Beispiel gesagt habe, wieso können sich nicht die Frau auch mit an den Tisch setzen.

00:07:24: weil ich fand das so ungerecht.

00:07:25: Die musste irgendwie den ganzen Tag da rumspringen und um die Gäste sich kümmern.

00:07:29: Und ja, der hat dann irgendwie wirklich gesagt, irgendwann zu sei der Frau, okay, jetzt setze ich doch da einfach dazu, weil man dem Gast auch entsprechen wollte.

00:07:38: Und hinterher hab ich gedacht, das war eigentlich gar nicht gut, weil die Frau hat sich auch nicht wohlgefühlt.

00:07:43: Es war in diesem Moment nicht ihre Rolle.

00:07:44: Und das sind so Sachen, wo man so ein bisschen auch immer die eigenen Grenzen ... auslotet.

00:07:50: und inwiefern ist es irgendwie gut, wenn wir da immer unsere Werte so in dieser Form mit einbringen.

00:07:56: Ja, es ist halt schwierig tatsächlich.

00:07:58: Ich kann das nachvollziehen, weil dieses Gerechtigkeitsgefühl, das wir aus unserer westlichen Welt haben, ist natürlich da gar nicht vorhanden.

00:08:06: Das heißt, das ist normal und da weiß ich auch nicht.

00:08:09: Ich glaub, ja, wahrscheinlich ist es sogar besser, einfach zu sagen, hey, das ist jetzt die Kultur und ich akzeptiere das einfach.

00:08:15: Ja, da gab es beispielsweise Situationen in einer Fabrik, da habe ich im Prinzip Schulungen über Festplatten, Reparaturen gemacht und so und die haben am Anfang mich immer so ausgeführt, dann in der Mittagspause zum Essen und ich habe gesagt, eigentlich würde ich gerne hier so sein wie alle anderen auch.

00:08:32: und dann haben die gesagt, okay, dann musst du auch eine Uniform tragen, habe ich ja kein Problem.

00:08:36: und dann bekam ich diese Uniform.

00:08:38: und dann ... Haben die wirklich das ernst genommen gesagt?

00:08:41: Okay, dann musst du aber als Frau, auch wie alle anderen Frauen, morgens früher kommen, um die Männer zu begrüßen und schon den Tee fertig zu machen.

00:08:49: Und dann habe ich gesagt, okay, das mache ich mit, weil ich wollte vor allem damit den Frauen.

00:08:53: Da so ein Verhältnis aufbauen auch, um mit denen so über diese Themen zu sprechen.

00:08:57: Und dann habe ich das gemacht.

00:08:58: Dann war ich morgens eine halbe Stunde früher da und die Frauen, die standen dann Spalier.

00:09:02: Das Teewasser war natürlich auf sixty-fünf Grad wieder sein, sollte vorgeheizt.

00:09:07: Und dann stand dann Spalier und hat dann die Männer, die zur Arbeit kamen, einfach mit Verbeugung.

00:09:12: begrüßt, ja.

00:09:12: Und ich konnte das irgendwie so mit so einem Hintergrund-Augenzwingern einfach auch mitmachen und mit den Frauen dann darüber sprechen, für die das eigentlich so ganz normal war und die erst mal gar nicht so verstanden haben, warum ich sage, eigentlich ist es ja nicht ganz so gerecht.

00:09:27: Aber ich glaube, da hat sich sehr, sehr viel auf ganz natürliche Weise schon verändert.

00:09:33: Also schaut sich sehr skurril an.

00:09:34: Ja, sehr skurril.

00:09:36: Es wurde dann auch morgens, kam dann der Firmenchef und ... Das war auch eine Geschichte.

00:09:40: Ich habe mich zum Beispiel immer gefragt, wie schaffen die das denn, dass die Arbeiter dort wirklich einfach so fokussiert sind und so treu ihrer Firma sind.

00:09:50: Und das war dann so, dass morgens wurde dann eine Firmenhymne gesungen.

00:09:54: Und der Chef, der hielt einfach eine Lobrede auf die Firma und auf die Menschen, die dort arbeiten.

00:10:00: Und es gab jeden Morgen ... zuerst mal die neuen Produktionsergebnisse und was die neuen Ziele waren.

00:10:06: Und es wurde einfach hervorgehoben, wie wichtig jeder einzelne auch Bandarbeiter in diesem Rädchen ist, um... die Firma erfolgreich werden zu lassen.

00:10:15: Und das hatten die Leute einfach so verinnerlicht.

00:10:18: Und dann gab es den gemeinsamen Frühsport, wo erst wurde die Firmenhimmel gesungen.

00:10:24: Und die war dann, wir sind stolz, Mitarbeiter von Victor Company of Japan zu sein, zum Beispiel.

00:10:29: Und danach gaben der Frühsport, wo der Chef persönlich davor geturnt hat und alle mitgemacht haben.

00:10:35: Und dann ging es los zur Arbeit.

00:10:36: Und einfach dieses Gefühl, also ich konnte das hinterher irgendwie auch nachfühlen, wie das funktioniert.

00:10:43: Ja, das sind spannende Einblicke, aber ist eine völlig andere Kultur.

00:10:47: Völlig anders, ja.

00:10:48: Wie lange hast du das gemacht?

00:10:50: Das hatte ich für insgesamt, weil ich in Japan dann knapp fünf Monate, und bin dann wieder zurück in die Firma gegangen, für ein paar Monate.

00:11:00: Und dann aber wieder zurück nach Deutschland gekommen?

00:11:02: Ich bin dann wieder zurück nach Deutschland gekommen, aber war, wie gesagt, hatte ich dann ein bisschen Blut geleckt und war eigentlich dann in den folgenden Jahren ... Ich habe dann gekündigten, war eigentlich fast nur noch unterwegs und habe bei meinen Reisen eigentlich immer ein One-Way-Ticket gekauft und meine Wohnung gekündigt und mein Job gekündigt und wollte völlig offen sein für das, was da kommt.

00:11:26: Gleich geht es weiter im Gespräch mit Barbara Wiebe.

00:11:30: Barbara Wiebe hat uns schon von ihrer Zeit in Japan berichtet, sie ist meine Gesprächspartnerin.

00:11:35: Wo warst du noch überall?

00:11:38: Danach bin ich dann als nächstes nach Kanada gegangen, wo ich ja vorher schon mal auch war, eine Weile, aber ich hatte mich immer dafür interessiert, was eigentlich mit den Natives passiert ist.

00:11:49: Und dann habe ich mich für ein Projekt beworben.

00:11:53: Eines Priesters, Reference Charts Keto, der hatte im Prinzip auch sein ganzes Hab und Gut verkauft.

00:11:59: Und eine Organisation gegründet, mit der er die Natives unterstützt hatte, die aus irgendeinem Grund kein Anrecht auf diese staatlichen Unterstützungen hatte.

00:12:08: In der Regel lag das daran, dass sie ihre Landrechte nicht anerkennen wollten, dass sie nicht in diese Reservate reinorganisiert werden wollten.

00:12:18: Und die hat er unterstützt mit Volunteers.

00:12:20: Und das hat mich sehr gereizt, weil ich wollte nicht irgendwo hingehen.

00:12:25: wo man den armen Indianerkindern jetzt mal Englisch beibringt, so, ne?

00:12:29: Und hab mich da beworben, das war ein längerer Prozess und bin dann auch genommen worden.

00:12:35: Und das war dann ursprünglich angesetzt für drei Monate.

00:12:39: Und ich bin dann aber am Ende doch länger geblieben als geplant und hatte dann hier ja erst mal alles aufgegeben und war dann, glaub ich, alles in allem.

00:12:49: Ich bin noch einmal zurückgekommen, weil ich dann anderthalb Jahre ... dort in Kanada und hab damit den, ja, Natives gelebt.

00:12:56: Wann ist denn die Musik in dein Leben gekommen?

00:12:59: Die Musik war in irgendeiner Form schon immer da.

00:13:02: Also ich hab in meiner Jugendzeit, habe ich Orgel gespielt.

00:13:06: Ich hab am Gymnasium im Orchester Tenorflöte, Alt- und Tenorflöte gespielt.

00:13:14: Und so war die immer irgendwie bestand.

00:13:16: Hab dann später auch mal in einem Chor gesungen.

00:13:20: Und ja, und durch die Reisen war das dann immer wieder aufgelöst und zu der Zeit war das aber mehr so ein Hobby.

00:13:27: Ja, okay.

00:13:29: Wann ist es mehr geworden?

00:13:31: Mehr geworden ist es, kann ich dann sagen, das war irgendwie, also konsumiert habe ich natürlich schon immer sehr, sehr viel Musik.

00:13:39: Richtig mehr geworden ist es dann, als ich mein Mann kennengelernt habe.

00:13:46: das war zwei tausend sieben der auch berufsmusiker ist und zu der zeit hatte ich dann mittlerweile also auch gitarre gespielt habe ich auch irgendwie schon eine ganze weile und wir haben dann immer so zusammen gitarre gespielt und so.

00:14:00: und dann haben wir irgendwann gesagt man könnte das doch vielleicht ein bisschen ausbauen und dann fingen wir an als du aktiv zu werden.

00:14:09: Zwischenzeitig war ich hier selbstständig als Reiseveranstalterin mit Spezialisierung auf Lateinamerika und habe das dann aufgegeben irgendwann und wir haben gesagt, wir machen jetzt nur noch Musik.

00:14:20: Okay, das heißt, da gab es noch ganz viele andere Reiseziele.

00:14:24: Das habe ich noch sehr, sehr viel dazwischen.

00:14:25: Ich habe ja lange auch in Lateinamerika gelebt.

00:14:28: Also bin dort erst gereist und habe in vielen Ländern auch gearbeitet und war dann eigentlich komplett schon ausgewandert und bin dann so sagen aus persönlichen gründen wieder zurückgekommen nach deutschland und ja und im zugedessen.

00:14:43: Hatt ich dann mein mein mann kennengelernt.

00:14:45: ich hat mich dann erst selbstständig gemacht als reise veranstalterin und hab in latin amerika.

00:14:51: Radreisen organisiert aber auch so fach themenreisen kultureisen immer mit sehr.

00:14:58: großem Thema kennenlernen, der Kultur vor Ort und treffen mit Menschen zusammentreffen und solche Dinge eben.

00:15:06: Das, was ich am Anfang gemeint habe, das macht die Welt halt friedlicher.

00:15:09: So wie wir andere Menschen, andere Kulturen kennenlernen.

00:15:12: Dann, ja, in der Regel läuft es nicht immer, aber meistens läuft es halt freundschaftlich und man bekommt Verständnis für einander.

00:15:21: Richtig, genau, genau.

00:15:23: Ja, das ist auch bis heute ... wo ich sehr aktiv bin in der Friedensbewegung, ist es eigentlich immer auch so.

00:15:29: mein Antrieb und meine Idee, dass man immer mit allen versuchen muss, irgendwie eine Verständigung zu finden und irgendwie was zu finden, wo man sich gegenseitig auf Augenhöhe und mit Respekt begegnen kann.

00:15:41: Ja, ich glaube, man kann das alles deutlich besser machen, als wir das in den letzten Jahren erleben.

00:15:46: Ja, absolut.

00:15:47: Ja.

00:15:47: Also ...

00:15:48: Ich glaube, viel mehr reden und gibt es ja auch diesen alten Spruch, also lieber stundenlang reden als eine Minute Krieg führen.

00:15:55: Genau, ganz genau.

00:15:57: Ja, das ist richtig.

00:15:58: Das finde ich auch ein sehr, sehr wichtiges Thema.

00:16:01: Ich dollmetsche auch nach wie vor immer wieder für verschiedene Initiativen, also Pax Christi oder Netzwerk Friedenskooperative und bin allein dadurch dann immer wieder involviert, weil es da gibt es ja genug zu tun.

00:16:15: Und da ist man egal, ob das im Nahostkonflikt ist oder ob das im Russland-Ukrainekrieg aktuell ist oder in anderen Konflikten.

00:16:23: Im Rahmen dieser Konferenzen hört man eben immer wieder verschiedene Seiten und ist auch eigentlich mit Friedensbewegung aus allen Ländern und Perspektiven da in Kontakt und bekommt dann auch immer einen anderen Blickwinkel, andere Perspektiven und kann das viel besser beleuchten.

00:16:43: Du hast mir am Anfang Musikerin als Beruf genannt.

00:16:46: Ab wann würdest du denn sagen, war das dein Beruf?

00:16:49: Und was mich besonders interessiert.

00:16:51: Normalerweise könnte man ja sagen, ich liebe Musik und ich probiere einfach davon zu leben.

00:16:57: Was wird oft nicht gemacht?

00:16:59: Ja, es ist richtig, weil es natürlich nicht einfach ist von der Musik.

00:17:05: zu leben, für viele, weil viele Musiker, also bei mir war es so, ich fange mal vorhin an.

00:17:10: Ich würde sagen, Beruf nenne ich es ab, ich sag mal ab, im Jahr zwei Tausend Sechzehn war ich dann in der Künstlersozialkasse.

00:17:17: Und das war dann der Punkt, wo ich gesagt habe, wenn wir das wirklich beruflich machen wollen, ich habe am Anfang den Gedanken gehabt, wir schauen mal, wie es sich das anlässt und wie es läuft.

00:17:27: Und wenn es dann irgendwann läuft, kann ich ja die anderen Sachen nach und nach aufgeben.

00:17:31: Und irgendwann habe ich gesagt, nein, also das geht nur Alles hinschmeißen und so darauf fokussieren, dass du sagst, ich stecke jetzt meine ganze Energie einfach da rein.

00:17:42: Und das musste funktionieren.

00:17:43: Wir hatten keine Rücklagen, dass wir gesagt haben, wir haben jetzt Zehntausend Euro auf dem Konto.

00:17:46: Das funktioniert jetzt erstmal fünf Monate.

00:17:48: Es musste funktionieren.

00:17:50: Und ich habe im Laufe meines Lebens, wenn ich gearbeitet habe in Unternehmen, viel auch im Bereich Presse, Marketing und so gemacht.

00:17:57: Und ich hatte eben diese Erfahrung, die ich einbringen konnte.

00:18:01: Und da muss man am Anfang natürlich viel klinken putzen hier und da, anrufen, telefonieren und viel spielen.

00:18:07: Und wenn du dann natürlich auch lieferst, wo du spielst, dann funktioniert das irgendwann.

00:18:13: Und wir schaffen es tatsächlich seit dieser Zeit eigentlich vorwiegend davon zu leben.

00:18:18: Und ich hab immer so gedacht, es gibt ja eigentlich kein Risiko.

00:18:22: Also auch heute hab ich dieses Gefühl, wenn es mal nicht funktioniert, ich kann noch tausend andere Sachen machen.

00:18:28: Und wenn es vorübergehend ist, du gehst da in die ... kannst du hier einfach jede Kneipe ablaufen und hast sofort einen Job, dann ist es halt jetzt vielleicht nicht der Traumjob, aber es ist ein Job, so, ne?

00:18:37: Und von daher hab ich gedacht, ja, wir machen's.

00:18:39: Und es klappt.

00:18:41: Na, es ist, glaub ich, gut, wenn man weiß, dass man sich auf sich selbst verlassen kann.

00:18:46: Das reicht oft schon.

00:18:47: Dann braucht man gar nicht irgendwie so eine doppelte Absicherung, sondern man weiß einfach, ich kann das jetzt wagen, weil ich weiß, zu Not kann ich das und das und das und das, weil die Erfahrung hab ich, und irgendwie komm ich zurecht.

00:18:59: Genau.

00:19:00: Ja.

00:19:00: So, dann lass uns mal über Musik sprechen.

00:19:03: Was machst du?

00:19:03: Das heißt, von Musik zu leben?

00:19:06: Was bedeutet das genau?

00:19:08: Also, ich hab zum einen mit meinem Mann zusammen, wir haben einen Gitarrendur Love on the Rocks.

00:19:14: Und das Gitarrendur-Love on the Rocks, mit dem spielen wir sehr, sehr viel auf privaten Feiern natürlich, aber auch jetzt auf Stadtfesten, Weinfesten, in Biergärten und so weiter, also privat und öffentlich.

00:19:30: Dann haben wir eine Fleetwood Mac Tribute Band, mit der sind wir auch bundesweit unterwegs.

00:19:36: Das war auch so ein Punkt, den ich hatte damals, als wir durchgestartet sind.

00:19:39: Ich habe gesagt, guck mal, es gibt ja unfassbar viele Musiker und unfassbar viele tolle Kollegen hier im Rhein-Main-Gebiet.

00:19:47: Ich habe gesagt, lass uns doch reisen.

00:19:48: Ist doch egal, wo wir spielen.

00:19:49: Wir können ja am Wochenende, wenn wir auf der Hochzeit, wir können auch in Sachsen und an der Ostsee und im Allgäu spielen.

00:19:54: Und das machen wir seitdem.

00:19:56: Das funktioniert auch dadurch gut, dass wir da sehr räumlich flexibel sind.

00:20:01: Genau, dann haben wir Fleetwood Mac Band gegründet irgendwann.

00:20:05: Das ist mittlerweile die erfolgreichste Fleetwood Mac Tribute Band, die es hier im Land gibt.

00:20:11: Und wir sind auch ganzjährig unterwegs von der Ostsee, wo wir jetzt waren, bis nach Bayern.

00:20:19: Dann haben wir, machen wir auch eigene Musik.

00:20:21: Da hatten wir eine Band, das waren die Urban Folk Junkies.

00:20:24: Mittlerweile, weil die Leute uns so mit Love and the Rocks identifizieren, uns beide, die wir die Songs schreiben, mein Mann und ich, machen wir das als Love and the Rocks and Band.

00:20:34: Da spielen wir dann eine Mischung, wo wir viel mehr eigene Songs spielen, aber auch ein paar, ja, Covers immer mit einbauen.

00:20:42: Genau, das machen wir.

00:20:43: Unterrichten natürlich beide auch.

00:20:46: Und ich habe jetzt tatsächlich ja noch mal vier Jahre Musik studiert.

00:20:51: Ich habe an der FMW Frankfurt Musikwerkstatt Jazz studiert, Gesang und Gitarre im Nebenfach und habe das jetzt zwei Tage nach meinem sechzigsten Geburtstag abgeschlossen.

00:21:02: Also das zeigt auch noch mal, man kann alles immer machen und ich würde es immer wieder tun.

00:21:08: Und dann habe ich jetzt seit einiger Zeit mit zwei Frauen zusammen, mit denen ich studiert habe, die ich vom Studium kenne.

00:21:14: Wir haben einen Swing Trio, das sind die Rubinettes und mit den Rubinettes haben wir im Prinzip dreistimmigen Gesang, das ist so ein Close Harmony Projekt und wir begleiten uns selbst mit Kontrabass, Gitarre und Kasutrompeter und das ist auch sehr erfolgreich jetzt durchgestartet.

00:21:33: Gleich geht es weiter im Gespräch mit Barbara Wiebe.

00:21:35: Sie spielt in mehreren Bands kümmert sich um das ganze Booking und macht noch vieles mehr.

00:21:40: Barbara Wiebe ist meine Gesprächspartnerin.

00:21:43: Unter anderem ist eine Fleetwood Mac Coverband mit dabei.

00:21:47: Warum Fleetwood Mac?

00:21:48: Fleetwood Mac hat sich ergeben, weil also mein Mann Gerhard und ich und unser Basist von der Fleetwood Mac Band, wir waren zusammen in einer Prü-Springs in Tribute Band haben wir mal gespielt und es hat dann ja nicht so funktioniert, nicht so harmoniert.

00:22:04: Wir sind dann da raus und dann haben Gerhard und ich sehr viel zu zweit gemacht und irgendjemand sprach uns jemand an, habt ihr was von Fleetwood Mac?

00:22:11: Und dann haben wir gesagt, nee, wieso eigentlich nicht?

00:22:13: Ich bin Riesenfan von Fleetwood Mac und Steven X und so habt ihr es immer geliebt.

00:22:18: Und dann habe ich gesagt, dann nehmen wir mal ein paar Songs mit auf.

00:22:21: Und dann hat es immer so gut funktioniert, dass die Leute gesagt haben, das hört sich richtig an wie das Original, dass wir gesagt haben, das wäre doch eine Idee, Fleetwood Mag, Tribut Band zu machen.

00:22:31: Und habe ich mich erst nicht getraut, weil ich habe gedacht, bei diesen Tribut-Bands und jeder sagt dann immer, ja, das hört sich aber nicht, die Leute gucken dann sehr genau.

00:22:41: Und das war auch nicht der Plan, wenn wir das machen, dass das ... dass die Leute da genauso aussehen und genauso klingen müssen, sondern wir wollten dann schon so ein bisschen Eigenleben damit reinbringen.

00:22:51: Ja, und dann haben wir das gestartet und das wurde so erfolgreich, dass wir jetzt mit dieser Band wirklich in genau dieser Besetzung seit acht Jahren sehr erfolgreich unterwegs sind.

00:23:02: Und ich weiß nicht, wie viele Auftritte wir jetzt hatten, hundert, dreißig, hundertvierzig oder so.

00:23:07: Und einfach, es ist ein ganz tolles, ganz tolles Projekt.

00:23:11: Macht sehr viel Spaß.

00:23:12: Ich hab ein ganz anderes erleben.

00:23:14: Es gibt ja viele Bands, die sich spezialisieren auf dieses, dass sie wirklich so eine Band covern und wirklich in Perfektion sich zum Teil das drauf schaffen.

00:23:24: Und da kenne ich echt mittlerweile eine Reihe, die wirklich auch ja richtig die Termine füllen.

00:23:30: Ja, da gibt's

00:23:31: ...

00:23:32: Gibt's so eine Phil Collins-Truppe, die das macht?

00:23:36: Da ist ne Band unterwegs, die klingt wie pur und ziehende auch Shows durch oder wie die Bee Gees.

00:23:43: Also ich glaub, das ist ja sogar mittlerweile gern gesehen.

00:23:47: Absolut, absolut.

00:23:49: Irgendwann hat ja dieser Hype da begonnen mit diesen Tribute-Bands.

00:23:54: Und ... Das ist, ja, man kann da sehr viel machen.

00:23:59: Also hier ist es mittlerweile so, es kommen auch ganz große von weltweit, ich sag mal, da wo die... Bands aber oftmals so richtig auch diese großen Sachen füllen, also große, große Hallen, Jahrhunderthalle oder so, gibt es ja Tribute Bands, die da spielen.

00:24:13: Das sind eigentlich immer welche, wo die Leute genau gucken.

00:24:17: Also die sehen wirklich auch so aus, baldgehend, wie das Original.

00:24:22: Und da ist auch die Besetzung, ist auch ganz exakt so im Original.

00:24:27: Und da steht dann vielleicht noch ein anderer Keyboarder irgendwo hinten im Eck, der hat das richtige Zeug spielt.

00:24:32: Aber Hauptsache, die Person am Keyboard sieht genauso aus.

00:24:36: Und das ist natürlich auch so ein Konzept, dass man wahrscheinlich braucht, um auch so in diese Hallen zu kommen.

00:24:41: Da muss das dann alles sehr, sehr, sehr authentisch sein.

00:24:44: Das war was, was wir so eigentlich nicht wollten.

00:24:48: nicht wollten.

00:24:49: Also wir haben unser Ding, wir gehen in die Clubs und die füllen wir auch, wenn wir da so drei, vierhundert Leute, das ist eigentlich so eine perfekte Größe für uns.

00:24:57: Wir sind in der Tat ein bisschen rockiger sagen viele als das Original und wir kitzeln auch so Sachen da irgendwie raus, die uns gut gefallen, aber es gibt dann auch so Dinge, wo wir sagen, oh nee, da gefällt es uns eigentlich viel besser, wenn man das so oder so macht.

00:25:12: Und also das Passt für uns ganz prima.

00:25:15: Wir könnten auch gar nicht, ich sage mal, das eine ist, wir könnten keine Gundert-Geeks.

00:25:19: Es gibt eine Fleetwood-Mac-Tribute aus dem Ausland, die auch hier tourt jetzt mittlerweile jedes Jahr, aber die spielen dreihundertsechzig Auftritte im Jahr.

00:25:27: Die gelten dann als beste... Kopie sozusagen.

00:25:31: Die machen dann wirklich nichts anderes.

00:25:32: Da steckt ein großes Unternehmen auch dahinter.

00:25:35: Das ist zum einen nicht unser Anspruch und wäre auch mit unserem Bandformat gar nicht möglich, weil da gibt es Leute, die haben halt noch einen Job, die machen das nebenbei.

00:25:44: Und ich selbst würde auch nicht das nur machen wollen, weil ich will auch eigene Musik machen.

00:25:51: Und mit meinem Mann zusammen uns ist auch wichtig, wirklich selbst Songs zu schreiben und nicht nur eigentlich von der kreativen Arbeit anderer zu leben, kann man ja auch mal so benennen.

00:26:02: Naja, ich sag mal, ich glaube, ist auch eine Entscheidung.

00:26:04: Ich mein, wenn du halt gerne Musik machst und vielleicht jetzt auch nicht eher, sag ich mal, derjenige, der spielt und gar nicht der kreativ ist.

00:26:12: Ja, das ist

00:26:13: vielleicht auch eine tolle Option.

00:26:15: Aber trotzdem sehe ich, wenn ich jetzt nur gucke, so ein paar Termine habe, die ja veröffentlicht.

00:26:19: Das sieht halt auch schon gut aus, ne?

00:26:20: Hamburg, Berlin und dann im Osten unterwegs.

00:26:23: Also das ist hier schon ein bisschen was, ne?

00:26:25: Das heißt, da müssen wir euch dann koordinieren, dass ihr alle für diese Zeit dann auch die Zeit habt.

00:26:31: Genau, genau.

00:26:32: Und das ist so was, was ich auch mache, also dieses Booking beispielsweise.

00:26:37: Und wir haben ein wunderbares System, den Bandhelper.

00:26:40: Und da ist jeder so zuverlässig dabei, sich immer einzutragen, wenn er nicht kann.

00:26:45: Und das sind natürlich auch so Dinge, die da mit rein spielen, beim Booking, dass man sowas auch professionell machen kann.

00:26:50: Dass du, wenn du mit einem Veranstalter telefonierst, einfach nicht sagt, oh ja, ich sag dir in zwei Wochen Bescheid, weil ich muss erst mal alle Bandmitglieder fragen.

00:27:00: Und die müssen das abklären und so weiter.

00:27:02: Nee, du musst dann einfach gleich sagen, ja, super, das passt, da kann ich.

00:27:05: Und dann steht es eben.

00:27:06: auch.

00:27:07: Okay, das heißt, ist das auch deine Rolle?

00:27:09: Ja, das mache

00:27:11: ich mit, genau.

00:27:12: Es ist dann halt schon schön, wenn man so viele Sachen im Leben gemacht hat und diese kauft meine Erfahrung, logischerweise damit mit.

00:27:19: Ich glaube, das ist auch problematisch für sehr viele Musiker, weil ich das ja so erlebe oder so, dass mich Leute auch ansprechen und sagen, wie machst du das denn?

00:27:28: und ihr spielt ja so viel irgendwie.

00:27:31: Das ist genau so diese Erfahrung und vielen Kreativ arbeitenden Menschen, glaube ich, fällt es einfach sehr schwer, was ich absolut nachvollziehen kann, weil es einfach noch mal eine völlig andere Tätigkeit ist.

00:27:44: Und vielen fällt es schwer, sich zu verkaufen, da wirklich anzurufen.

00:27:49: Du musst ja wirklich, ich sage mal, ich mache beispielsweise häufig bei der GEMA, gibt es immer diese Booking Seminare.

00:27:55: Da sagt jeder, wieso machst du das?

00:27:57: Du kannst es doch.

00:27:58: Und so sage ich, ja, aber es sind immer andere Leute, die diese Seminare anbieten.

00:28:02: Und manchmal höre ich mir das zwei Stunden an und man hat auf den Austausch von anderen.

00:28:06: Es gibt einfach Dinge, die man sich dann immer mal wieder vergegenwärtigen kann und sollte, wenn man das Booking macht.

00:28:13: Und es gibt auch immer noch einen Punkt, wo ich sage, ja stimmt das kann man vielleicht auch noch mal mit berücksichtigen und das ist einfach wichtig weil man kann sehr schnell den mut verliehen vor allem wenn du eigene musik machst.

00:28:26: da gibt es ja wahnsinnig viele und sehr sehr viele sehr gute bands haben wir und gute ausgebildete leute die ja viele musiker die ja viel besser sind als ich und die ja nicht deswegen nicht spielen, weil sie nicht gut genug sind, sondern weil es einfach eine große Masse gibt, weil man irgendwie lernen muss, wie kann ich mich positionieren, wie kann ich mich abheben, wie kann ich mich verkaufen und wie gehe ich damit um, dass von hundert Bewerbungen, die ich schreibe, vielleicht mal drei Antworten zurückkommen, dass da gar keine Reaktion da ist.

00:28:56: Und dann muss man, wie gesagt, auch wieder diese andere Seite sehen, diese Veranstalterseite, die dazu geschüttet werden und so.

00:29:03: Also es ist schon nicht so einfach.

00:29:05: Aber ist halt normal, ich sag mal, das kannst du ja fast auf alle Wirtschaftsbereiche übertragen.

00:29:10: Du musst einen gewissen Aufwand betreiben und bekommst eine Menge Neins, um ein Ja zu bekommen.

00:29:17: Das ist ja dieser Klassiker und mit jedem Nein bist du halt näher am nächsten Jahr.

00:29:22: Ja genau, so kann man das sehen, aber so fällt es vielen schwer, weil man ist ja so überzeugend, ich mach so tolle Musik und keine... will die haben irgendwie und man versucht dann, keine Ahnung, man schickt es an Radiosender und man versucht irgendwie Auftritte zu kommen und dann, wenn man dann spielen darf, dann ab besten umsonst.

00:29:41: Du kannst dich ja präsentieren und so.

00:29:44: Und da, das ist für viele schon schwierig da, wir haben jetzt umzugehen.

00:29:50: Genau.

00:29:53: Vielleicht auch der Appell, es funktioniert halt nicht.

00:29:55: Es gibt natürlich unterschiedliche Veranstaltungsmöglichkeiten und Feste.

00:30:00: Und bei manchen ist das Budget größer, bei manchen ist es kleiner.

00:30:04: Aber ich finde, irgendetwas sollte gezahlt werden.

00:30:06: Ja, genau.

00:30:07: Ja, absolut.

00:30:08: Da muss man sich dann auch mal ein bisschen auch entsprechend positionieren.

00:30:11: Und wir haben das jetzt auch beispielsweise, hatten das mit unseren Druvinets, das zum Beispiel auch natürlich Angebote, also für Hut könnten wir das ganze Jahr spielen.

00:30:20: Wir haben gesagt, okay, wir haben jetzt mal, wir machen alle schon immer Musik.

00:30:23: Wir haben jetzt alle irgendwie auch, ja, ich sag mal, allein schon dreißigtausend Euro für dieses Studium investiert.

00:30:29: Das heißt, wir haben genug Lehrgeld bezahlt.

00:30:31: Und da muss irgendwie was kommen und das muss dann irgendwie anerkannt werden.

00:30:37: Ja muss man im Prinzip sagen okay dann machen wir das und das vielleicht einfach mal nicht.

00:30:41: Man kann sich auch mal drauf einlassen wenn das wenn das vom.

00:30:45: Nehmen und geben her einfach passt.

00:30:47: ja wenn wir jetzt zum beispiel haben wir gerade gemacht in kleinen theater spielen die auch eigentlich ja auch so auf derselben seites.

00:30:54: stehen wie wir, wo wir sagen, okay, wir machen mit euch einen Deal, weil wir wollen ja, dass ihr was davon habt und wir auch.

00:31:00: Aber halt vielleicht nicht auf dem Festival, wo jeder verdient, der da Plikate druckt, der Bühnen baut, der Technik macht, nur die Musiker nicht.

00:31:07: Da überlege ich mir das halt schon.

00:31:11: Aber auf der anderen Seite, was ich auch gelernt habe, jetzt so aus meinem vielleicht langen Leben, ist... dass ich auch über meine immer oder quasi, ich habe ja fast mein Leben lang irgendwie selbstständig gearbeitet.

00:31:24: Und wenn man sich als Reiseveranstalter beispielsweise, wie ich das getan habe, selbstständig macht und sagt, ich mache jetzt irgendwie Lateinamerika-Reisen, ich schaffe mich da rein, wie funktioniert das Reservierungssystem und so.

00:31:34: Und dann mache ich das.

00:31:36: Da war das ja ähnlich, dass du sagst, was kann ich denn machen?

00:31:39: Es gibt ja ganz viele Leute, die Lateinamerika-Reisen machen.

00:31:42: Aber es gibt so Sachen, wo ich sage, das kann nur ich.

00:31:46: Oder das kann in diesem moment vielleicht niemand machen, der nicht ganz besondere Kontakte hatte, weil ich habe beispielsweise so Musikreisen organisiert und er sagt, ich mache jetzt mal was in Jamaika.

00:31:57: Ich mache jetzt mal eine Radtour mit dem Thema Reggae Musik als Beispiel, weil ich sage, weil ich habe die Kontakte und ich kann.

00:32:06: die Leute in einer Rasta-Familie wohnen lassen.

00:32:09: Ich kann mit denen zum Radiosender gehen und in Platten laden und so weiter, weil ich das vorher alles ausgecheckt habe.

00:32:16: Oder in Kuba, das war eigentlich mein Hauptgeschäft, weil ich mich da sehr, sehr gut auskenne.

00:32:20: Viele Kontakte habe, da Reisen zu organisieren mit Musikthemen.

00:32:24: Ich habe dort Workshops gemacht.

00:32:26: Ich war gerade jetzt vor zwei Monaten, war ich mit dem Mannheimer Tegenkor in Kuba und wir haben dort einen Core Workshop zusammen gemacht und dort abends zusammen in den Kneipen gesungen und so.

00:32:38: Das ist halt was.

00:32:38: es kann nicht jeder in dieser Form umselzen.

00:32:41: Gleich geht es weiter im Gespräch mit Barbara Wiebe.

00:32:44: Barbara Wiebe ist Musikerin und meine heutige Gesprächspartnerin.

00:32:48: Wenn ich jetzt zum Beispiel bei den ganzen Bands bei dir auf die Webseiten schaue, das ist schon auch eine Kunst, das alles dann so in den Plan zu bekommen.

00:32:57: Ja.

00:32:58: Weil du bist ja was, was ich da hast, dann irgendwie drei Tage unterwegs mit der Coverband und dann irgendwie hast du aber sofort auch wieder Termine mit der anderen Band.

00:33:07: Genau, genau.

00:33:08: Ja, aber wenn das im Prinzip der Hauptjob ist oder so, dann kann man das ja machen.

00:33:13: Okay, verrat uns noch ein bisschen was über die Ruby Nets.

00:33:17: Das heißt, weil ich sehe da sowas spannend, das wie den Stil der zwanziger bis fünftiger Jahre, was heute das genau?

00:33:25: Genau, also was wir machen mit den Rubinettes, also Rubinettes sind ich, das ist dann Betty Sue, die schon auch in ihrer Region Neustadt an der Weinstraße sehr bekannt ist aus dem Rockabilly-Bereich, da viele Bands hatte.

00:33:37: Und das ist unsere Poppy, die auch an der FMV studiert hat und auch musikalisch unterwegs ist.

00:33:43: Sie ist seit vielen, vielen Jahren in einem ganz tollen Chor singt.

00:33:46: Und wir haben dieses Close-Harm, das haben wir eigentlich als Projektensemble während des Studiums gemacht, Betty und ich.

00:33:53: Und dann ist es am Semesterabschluss so eingeschlagen, dass wir gesagt haben, das wäre doch was Tolles, was wir ausbauen.

00:33:59: Close Harmony, wir hatten uns da zunächst Songs ausgesucht, so von den Antresisters aus dieser Era, dreistimmigen Gesang gesetzt.

00:34:06: Wir schreiben auch alle unsere Arrangements selbst, also wir kaufen keine Noten, sondern wir setzen uns das alles selbst.

00:34:14: sind im Prinzip auch stylistisch vom äußeren her und von diesem Akustik-Set her orientieren wir uns an dieser Zeit.

00:34:22: Wir nehmen aber so ein bisschen wie die Popinis ist das?

00:34:25: oder Postmodern Jukeboxen, so dieser Stil ist es.

00:34:29: Wir nehmen uns moderne Pop-Rock-Hip-Hop-Songs und arrangieren die in diesem Style.

00:34:35: Also wir haben dann so Songs wie beispielsweise Paradise City von Guns N' Roses, haben wir arrangiert oder Toxic von Britney Spears oder von Crab Bucket, von Chaos, von dem Hip Hopper und die arrangieren wir dreistimmig in diesem Swing Style und begleiten die eben mit Kontrabass, Gitarre, Cursutrompete und das macht es so besonders eigentlich.

00:34:58: Es ist so der spannende Moment, wo man irgendwie so diese Musik im Hintergrund hört und sagt, das kenne ich, aber die Art, wie es interpretiert wird, brauche ich dann länger, bis ich es erkenne.

00:35:08: Genau, genau.

00:35:10: Ja, super spannend, genau.

00:35:14: Ich bin auch bei der eine oder andere Veranstaltung beteiligt und dann gibt es ja so unterschiedliche Funktionen von Musik und wenn man halt viel tut, Und manchmal ist man halt so musikalisches Beiwerk, sag ich mal.

00:35:25: Ist es schwierig als Musiker, wenn man merkt, ich spiele hier, aber mehr als die Hälfte auf dem Platz ist eigentlich mit was Anderem beschäftigt.

00:35:34: Ja, das kann schon schwierig sein.

00:35:35: Ich weiß, bei meinem Mann hat bei mir bei unserem Duo und auf den Bands eher so vom Typus her jemand, ich merke das dann wirklich so, wie es ins ihm brodelt.

00:35:46: Dass er sagt, das kann doch nicht sein.

00:35:50: Ich gebe hier eigentlich alles, was ich kann, meine Kunst, meine Musik.

00:35:54: Und es interessiert euch gar nicht.

00:35:56: Und das reagiert keiner und das klatscht keiner oder so.

00:36:00: Mir macht es gar nichts.

00:36:01: Ich kann damit super umgehen.

00:36:02: Es ist natürlich schöner, wenn man so eine interaktive Situation hat und auch spürt, die Leute finden das toll, was du machst.

00:36:09: Das ist natürlich schöner.

00:36:10: Aber wenn das so ist, dann bin ich auch glücklich, damit der Hintergrund zu sein.

00:36:15: Und ich denke, lass uns doch mal dies und das jetzt ausprobieren, was wir eigentlich noch nicht vielleicht live spielen würden.

00:36:20: Aber auch, wenn es keine so genau hinhört, machen wir das jetzt einfach.

00:36:23: Und ich liebe einfach so das ... das Musikieren oder das Singen an sich, liebe ich eigentlich so sehr, dass ich das auch machen kann, wenn keiner zuhört.

00:36:32: Ich singe auch zu Hause, für mich vor mich hin oder im Auto.

00:36:36: Ich kann damit ganz gut leben.

00:36:38: Aber ich verstehe den Punkt, wenn Leute sich darüber ärgern.

00:36:41: Oftmals ist es ja so, dass du denkst, es hat jetzt überhaupt keinen interessiert, dass ich hier viel schon gespielt habe.

00:36:47: Und dann bist du fertig, kommen die Leute zu dir und sagen, das war jetzt ja so toll.

00:36:53: Und dann merkst du, okay, die haben es trotzdem mitbekommen.

00:36:57: Das ist tatsächlich auch der Punkt, das erlebe ich ganz oft, dass es trotzdem auch funktioniert.

00:37:02: Und du merkst ja, es kommt ja meistens doch irgendeinen Applaus, wenn vielleicht jetzt auch nicht so euphorisch, wie man es gerne hätte.

00:37:09: Genau, genau.

00:37:11: Und dann war noch das Duo mit deinem Mann, ne?

00:37:14: Ja.

00:37:15: Das heißt, das ist dann tatsächlich, wo ihr gesagt habt, da seid ihr auch viel privat unterwegs.

00:37:19: Genau.

00:37:20: Okay.

00:37:21: Das heißt, wie muss ich mir das vorstellen?

00:37:22: Ich hab ne Party und dann buche ich euch.

00:37:26: Genau.

00:37:27: Und da sind wir im Prinzip auf, es gibt ja diese unterschiedlichsten Portale, wo man gelistet ist.

00:37:32: Und sehr viel gibt's dann natürlich, wo wir jedes Jahr, ne?

00:37:36: Es gibt halt so Feste oder Weingüter oder Hoffeste, wo man immer gebucht wird.

00:37:41: Und da sehen dich wieder Leute.

00:37:42: Also hier so in der Region, gerade im Sommer, ist da sehr viel.

00:37:45: Wir sind jetzt beispielsweise am Samstag, sind wir in Ashbourne.

00:37:49: Da gibt's so ein Weinstand am Skolkurenpark.

00:37:52: Am Sonntag darauf sind wir an der Mosel auf im Weinfest, da sind wir auch seit Jahren immer wieder gebucht, dann sind wir in Wiesbaden demnächst beim Rheingau Musikfestival und so weiter, dann wieder auf einer Hochzeit im Schwarzwald, also so ist man immer rund um die Uhr irgendwie auf Tour.

00:38:11: Und wenn man eigene Musik macht, dann möchte man die natürlich jetzt nicht nur live präsentieren, also auch live präsentieren, aber natürlich auch gucken kann ich, heute sind es dann Streams wahrscheinlich.

00:38:22: die man erreichen möchte und das ist dann sehr ernüchternd wahrscheinlich.

00:38:26: Ja, also mit den Streams ist natürlich sehr ernüchternd.

00:38:30: Wir haben natürlich, wir haben auch, wir haben verschiedene CDs und auch eine Platte gemacht und Alben veröffentlicht und so.

00:38:36: Aber natürlich kannst du davon nicht mehr leben, ne?

00:38:39: Weil du kriegst die CDs verkauft beispielsweise ab und an oder auch meine Vinyl, wenn du live spielst.

00:38:45: Aber ich denke, die allermeisten Leute, die machen das dann so aus Solidarität und kaufen die und stellen die sich in den Schrank, weil die wissen, dass wir uns drüber freuen.

00:38:52: Letztlich hören sie es dann doch über Spotify oder so, ne?

00:38:57: Manchmal hast du natürlich Glück und das ist natürlich toll.

00:39:01: Bei lokalen Sendern oder so was, da kann man natürlich immer mal auch Glück haben, dass man da gespielt wird.

00:39:07: Ich hab, das ist schon ein paar Jahre her, da hatte der Tunträger noch ein bisschen mehr an Bedeutung die Empfehlung von einer Band einfach tatsächlich CD oder Platte kaufen und dann bei Spotify und Co.

00:39:20: hören.

00:39:20: Ja.

00:39:21: Ja, in der Tat.

00:39:22: Weil das ist dann, sag ich mal, die bestmögliche Verwertungskette für Musikerinnen und Musiker.

00:39:29: Richtig, genau.

00:39:30: Ja, wir kündigen das auch oft an, wenn wir dann bei einem Auftritt unsere CDs verkaufen, dass wir sagen, also das Tolle ist einfach, dass in diesem Fall der Erlös zu einhundert Prozent an die Künstler fließt und nur eben nicht an andere Plattformen.

00:39:44: Aber ich glaube, man darf es trotzdem halt auch, also dieser Plattformbetrieb ist schon schwierig, weil ... dass halt im Centbereich vergütet wird und das wirklich und diese Umverteilung halt auch an die großen letztendlich erfolgt.

00:39:59: Was so ein bisschen was so ein bisschen bitter ist, aber natürlich gehört es heute auch dazu, dass man da auch erreichbar ist.

00:40:04: Ja, weil eine Suchmaschine, wobei ich hab weiß gar nicht, wie dir das geht.

00:40:09: Hab ich auch ein gewisses Alter und früher hat man sich halt die Musik irgendwie selbst erarbeitet.

00:40:13: Man hat sie im Radio gehört oder man hat im Plattenladen nach Dingen gesucht.

00:40:18: Und heute ist halt echt mit diesen Millionen von Songs ... Wann soll ich sie hören?

00:40:23: Absolut, absolut.

00:40:25: Das ist unfassbar schwierig, irgendwie einfach da auch was zu finden.

00:40:29: Also ich ... Ich finde am ehesten irgendwie Dinge, wenn ich einfach jetzt selbst auf Konzerten bin oder Benz dich kenne oder sag, das gucke ich mir mal an, was die für Musik machen oder so.

00:40:41: Oder manchmal, wenn du irgendwelche Plattformen hörst, da wird dir Sachen empfohlen.

00:40:45: Aber jetzt gezielt suchen, ist ganz schön schwer.

00:40:49: Also ich persönlich setze eher darauf, dass du sagst, okay, deine eigenen Songs, du kannst sie auf YouTube veröffentlichen, weil mir will, kann man die dann auch bewerben oder so.

00:40:56: Aber ich bin eigentlich viel mehr Fan von diesem Live.

00:40:59: spielen.

00:41:00: Und manchmal spielst du dann auch, wenn es für wenig Geld ist, aber so kleine besondere Locations, es gibt ja Locations, die sind zwar nicht groß, aber du hast vielleicht so ein bisschen Kulturintellektuelles Publikum, der nicht das jetzt mal, also Leute, die auch dahin gehen, weil sie halt nicht nur immer wieder die Partycoverband hören wollen, sondern einfach mal gucken wollen, was machen die so?

00:41:22: Und wir haben natürlich das ist der vorteil jetzt darüber dass wir eben auch auf diesen öffentlichen veranstaltung oder so ja eigentlich covermusik machen.

00:41:30: deswegen werden wir gebucht aber wir binden unsere eigenen songs damit ein und wir versuchen dann immer halt einfach einmal einzuflechten und.

00:41:40: dann merken die Leute, das ist ja cool, dann kommen auch Leute, haben gesagt, dass sie auch eigene Musik macht.

00:41:44: Also das hat uns ja besonders gut gefallen.

00:41:46: Und dann hat man auch Möglichkeiten, dann die Leute anzusprechen, wenn man die Konzerte macht, wo man mehr seine eigene Musik spielen wollt.

00:41:53: Und die Fans, die generieren wir dann eben auch aus diesen öffentlichen Sachen oder aus Privatveranstaltungen, wo die dann sagen, oh, da spielen die mit Band und machen eigene Sachen.

00:42:02: Und da ist natürlich ein Vorteil, dass man die da auf diese Art und Weise vielleicht ein bisschen locken kann.

00:42:08: Gleich geht es weiter im Gespräch mit Barbara Wiebe.

00:42:11: Barbara Wiebe macht Musik unter anderem in einer Fleetwood MacCover Band.

00:42:16: Mit ihrem Mann macht sie gemeinsam Musik und sie nutzt noch viele weitere Anlässe.

00:42:20: Sie ist meine Gesprächspartnerin.

00:42:23: Dieses relativ spätes Studium, was war denn der Impuls?

00:42:28: Der Impuls, ich bin jemand, der... Unheimlich gerne lernt.

00:42:31: Ich hab ja auch mehrfach im Leben dann irgendwie studiert.

00:42:34: Ich hab das abgebrochene Abi dann irgendwann mit vierzig nachgeholt, wenn wir es ein bisschen hinterher möglicherweise.

00:42:41: Und dann die Musik gemacht und so.

00:42:42: Und ich wollte dann einfach irgendwie immer mehr lernen und mehr machen und mehr kennenlernen.

00:42:48: Und dann hab ich ein Vorstudium gemacht und hab gedacht, ich guck jetzt mal, ob ich diese Aufnahmeprüfung schaffe.

00:42:55: Und ob ich dann in den Bereich Gitarre oder Gesang gehe.

00:42:57: Weil ich hab da beides gemacht.

00:42:59: ich wollte ich Gitarre studieren.

00:43:00: Da habe ich so schon in diesem Vorbereitungssemester gedacht, ich glaube, ich werde da einfach nicht gut genug.

00:43:06: Ich kann einfach viel besser singen.

00:43:09: Und ich kann ja trotzdem an der Gitarre arbeiten, kann das im Nebenfach machen.

00:43:13: Und ja, dann habe ich gedacht, ich versuche es jetzt, habe die Aufnahmeprüfung geschafft.

00:43:17: Und ja, dann gab es gar keinen Überlegen eigentlich, denn dann kam direkt Corona.

00:43:22: Und dann habe ich gedacht, okay, jetzt habe ich zwar eigentlich kein Geld, aber ich habe Zeit.

00:43:26: Und Dann hatte ich der Ursprungsgedanke war, ich kann ja jetzt am Wochenende spielen und unter der Woche das Studium machen.

00:43:33: Das passt ja perfekt, weil da verdiene ich mein Geld.

00:43:36: Das war damit natürlich komplett umgedreht sozusagen.

00:43:42: Aber ich habe beides gemacht.

00:43:43: Ich habe direkt angefangen, beim Aldi zu arbeiten, habe gesagt, okay, ich muss irgendwie bei euch so die Schichten machen, dass das Studium reinpasst.

00:43:49: Aber ich habe dort als Ladenhilfe gearbeitet während der Corona-Zeit.

00:43:52: Und dann habe ich angefangen online Sprachen zu unterrichten.

00:43:56: Da konnte ich mich einteilen, weil da kannst du, weil das ja rund um den Klubus geht, dass Leute beispielsweise Deutsch als Fremdsprache lernen wollte oder andere Sprachen.

00:44:05: Da konntest du ja auch morgens von fünf bis neun unterrichten und danach zum Studium gehen.

00:44:10: Ja, und dann hat es gepasst.

00:44:11: Ich hab gesagt, ich hab jetzt die Zeit, und irgendwie kriege ich das finanziert.

00:44:15: Ich mach das jetzt.

00:44:17: Und es war toll.

00:44:18: Also, ich hab's keine Sekunde bereut.

00:44:20: Das ist tatsächlich so ein Thema, dass immer, wenn man mit Bühnenkünstlern spricht, diese Zeit, weil ich hatte schon, äh, Jahrzehnte und Selbststände, ich hatte schon überlegt, na ja, wow, da hat man sich vielleicht in den ersten zwei, drei Jahren so richtig eingegroovt.

00:44:32: Und dann kam erst mal die Frontalbremse, ne?

00:44:35: Mhm.

00:44:36: Ja, das ist schon, äh ... Ich glaub, bitter und gut, dass du so eine Art hast, im Prinzip zu sagen, okay, das Leben bietet dann noch weitere Möglichkeiten.

00:44:45: Ja, absolut, ja.

00:44:46: Ich glaub, das ist jetzt nicht nur ... Also, es gab Jobs.

00:44:50: Es waren natürlich viele ... Ich hab einen Tag, nachdem der Lockdown da war, hatte ich diesen Job im Discounter.

00:44:59: Und ich hätt natürlich lieber meine ganzen Konzerte gespielt, aber wir waren klar, dass das jetzt einfach direkt wegbricht.

00:45:05: Wir waren für das Jahr ausgebucht.

00:45:08: Und von daher war es natürlich schon ... sehr, sehr bitter, aber, ja gut, was wird sie machen?

00:45:12: Das Leben ist jetzt so, wie es ist und musste damit umgehen und da hab ich dies und das und das und den Job, den Job, immer überlegt, was kann man noch machen, was kann man noch machen, was kann man machen, was zeitlich flexibel ist, ne?

00:45:23: Ich hatte dann bei einem Onkel von mir angerufen, den ich, mit dem ich seit zwanzig Jahren eigentlich keinen Kontakt mehr hatte, aber der ist Spargelbauer hier bei uns in Worfelden, also Spargelregionen.

00:45:33: Und dann hab ich gesagt, hast du einen Job für mich?

00:45:35: Ich bin jetzt bei Aldi erst mal nur für vier Wochen.

00:45:38: Und danach brauche ich wieder was.

00:45:41: Aber die haben mich dann dort übernommen und haben gesagt, wenn du bleiben willst, dann bleib und wir machen die Zeiten so, wie es für dich passt.

00:45:49: Und wenn du wieder Musik machen kannst, dann kannst du einfach kündigen.

00:45:51: Und das war natürlich super.

00:45:53: Dann war ich abgesichert und hatte einfach da ein festes Einkommen und alles Mögliche hat man noch nebenbei gebracht, auch mit der Musik und so weiter.

00:46:02: Wobei natürlich Bagel, das ist harte Arbeit.

00:46:05: Ja, ich hab eigentlich gesagt, was hättest du denn, was ich machen kann?

00:46:08: Und er hat gesagt, du kannst ja einen der Verkaufsstände aussuchen.

00:46:12: Das war eigentlich eher so das Ziel, weil ich wusste, Spargel, ich kann schon arbeiten.

00:46:16: Ich hab ja auch in Chile viele Jahre gelebt und auch in Lateinamerika immer in der Landwirtschaft gearbeitet.

00:46:21: Aber Spargel, wow, da hab ich auch großen Respekt vor.

00:46:25: Du hättest diese Verkaufsstände machen können, hatte ich gesagt, du kannst dir die Tage aussuchen, den Ort aussuchen.

00:46:30: Du kannst den Spargel auch ausfahren zu den Ständen morgens um sechs irgendwie.

00:46:35: Also, da gibt's schon ... Der Punkt ist einfach, es gibt immer irgendwelche Möglichkeiten.

00:46:39: Ich hab gedacht, okay, wenn's das nicht ist, dann suche ich mir was anderes als Fahrer oder ... keine Ahnung, man verkauft halt Kuchen aus dem Fenster raus.

00:46:47: So hat er irgendwie solche Geschichten halten.

00:46:51: So, jetzt habe ich am Anfang eine Frage gehört.

00:46:53: Ich glaube, sie kam aus deiner Familie.

00:46:56: Wann schläfst du?

00:46:59: Also, mittlerweile schlafe ich mehr als früher.

00:47:01: Früher war ich in der Tat jemand, der wenig geschlafen hat, weil ich auch viel Sport gewacht habe und bin früh schon aufgestanden.

00:47:08: Ja, genau.

00:47:09: Also wie gesagt, im Moment ist so eine Phase, wo einfach sehr, sehr viel ich da nicht so viel Zeit für habe, wo man immer sagt, ich muss eigentlich viel mehr Sport machen.

00:47:16: Ich will nächste Woche, nächste Woche möchte ich mit dem Rheinsteig starten.

00:47:21: Also, ich brauche immer, manchmal braucht man einfach nur so den Anfang, wo ich sage, ich muss jetzt einfach endlich diese erste Etappe laufen, damit ich da mal durchkomme.

00:47:32: Im Moment mache ich gerade wirklich zu wenig, aber sonst ja, Sport sehr gerne.

00:47:37: Und ich bin zu früheren Zeiten, ich bin Marathon gelaufen und hab sehr, sehr viel Kampfsport betrieben, hab Fußball gespielt.

00:47:45: Da bin ich dann auch mit U-Fiz ich nochmal wieder eingestiegen.

00:47:50: Und so, und dann natürlich eben mit meinem Kind, dann war der Sohn dran.

00:47:55: Und dann bin ich eben da halt viel mitgefahren und hab mit ihm viel.

00:47:59: Mitgemacht, was dann auch Spaß gemacht hat und da wurde das halt ein bisschen weniger und Sport eigentlich eher dann so zum Hobby.

00:48:07: Aber ja, aber ich schlafe schon.

00:48:09: Am Wochenende ist es manchmal ein bisschen, ich lebe manchmal manchmal wenig, wenn man so auf Tour ist, da sind die Zeiten, wenn dann so durcheinander gewürfelt, weil du da eben oftmals kommst um vier erst ins Bett und dann unter der Woche stehst du aber wieder früh auf, weil du unterrichtest oder so, das ist manchmal ein bisschen problematisch.

00:48:27: steckt man nicht mehr so leicht weg wie früher noch.

00:48:30: Aber es passt schon.

00:48:31: Ich schlafe.

00:48:33: Das heißt, wer jetzt vielleicht Lust hat auf irgendeine der Musikgruppierungen, in denen du aktiv bist.

00:48:39: Das heißt, man sucht einfach.

00:48:40: Es gibt, glaube ich, überall eine Webseite, wenn ich das sehe.

00:48:42: Genau.

00:48:43: Und kann

00:48:43: informieren und kann auch schon mal sehen, wo ihr seid.

00:48:47: Ich glaube, das ist ja auch immer mal interessant, sich vielleicht eine Gruppe einfach vorher auch mal live anzuschauen.

00:48:51: Ganz genau.

00:48:52: Ganz genau.

00:48:53: Gibt es musikalisch noch etwas, wo du sagst, das würde ich gerne nochmal machen?

00:48:57: Oh, da gibt's...

00:48:58: So viel.

00:48:59: Also ich könnte ständig irgendwelche... Man kann ja irgendwie... Man kann ja irgendwie... Am Instrument beispielsweise, da findet man ja nie irgendwie so... Da ist man ja nie fertig.

00:49:11: Also man könnte natürlich jeden Tag ganz viel Gitarre üben und dies und das.

00:49:15: Aber ich möchte zum Beispiel gerne noch viel besser Klavier spielen, da mehr Zeit reinhängen.

00:49:21: Ich habe jetzt Saxophon vernachlässigt, ganz, ganz lange, weil ich mit so viel anderen Sachen beschäftigt war.

00:49:27: Also einfach... Instrumental irgendwie weitermachen und vielleicht auch noch mal so eine richtig große fette Bühne.

00:49:35: Das wäre auch noch mal toll.

00:49:37: Okay, also es gibt noch noch eine Menge Ziele, aber wenn ich jetzt einfach so alle Termine mache, sieht es schon nach einem echt ordentlichen Tourplan aus.

00:49:46: Ja, ja, ja.

00:49:47: Also man muss sich wirklich zwingen.

00:49:48: Ich habe jetzt beispielsweise im September tatsächlich einfach mal drei, drei Wochen fast vier Wochen komplett freigelassen, weil wir einfach dann mal zu zweit wegfahren wollen und wir wollen wirklich mal in irgendwo ein einsames Haus machen wir ab und zu und wirklich mal nur Songs schreiben, nur kreativ arbeiten, weil das ist ein bisschen schwierig oft so in diesem Tourplan, weil dann übt man Sachen oder probt man Sachen, die man irgendwie gerade macht.

00:50:15: Beispielsweise mit The Chain haben wir ja auch mit Backing Vocals.

00:50:19: Dann macht man Gesangspruben oder kommt eine neue dazu.

00:50:22: Dann muss man wieder einarbeiten und so.

00:50:24: Und dann kommt es ein bisschen zu kurz dieses kreative Arbeiten und Songs schreiben.

00:50:28: Und da muss man wirklich einfach mal sagen, wir lassen jetzt einfach mal ganz bewusst diesen Kalenderteil frei, weil ansonsten bist du das ganze Jahr ausgebucht.

00:50:36: Also wenn wir das wollen, dann spielen wir.

00:50:40: Das ganze Jahr jedes Wochenende durch.

00:50:43: Ja, spannend.

00:50:44: Also Musik, dein Leben.

00:50:46: Ich danke dir, dass du uns hier einen Einblick gegeben hast.

00:50:48: Und mit Sicherheit sieht man dich dann in Kürze auf irgendeiner Bühne.

00:50:53: Ja, sehr gerne.

00:50:55: Danke für das Gespräch.

00:50:56: Sehr gerne.

00:50:57: Danke.

00:50:57: Tschüss.

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